"Klar wären wir hier lieber als Sieger rausgegangen, aber wir sind guter Dinge und machen weiter", sagte Gründer Patrick Walter in der 5. Staffel von "Die Höhle der Löwen". Zusammen mit seinem Jugendfreund Dominic Strobel (wir berichteten) hatte die beiden ein "Yogaboard" entwickelt, ein Balanceboard für Yoga- und Fitnessübungen. Laut der Gründer aus Hausen (Landkreis Würzburg) sollen die Yogaübungen mit dem Board nochmal intensiver sein, die Tiefenmuskulatur werde angeregt und gestärkt. Zudem werde durch das Ausbalancieren auf dem Board der Gleichgewichtssinn geschult.
Die entscheidende Inspiration für das aus hochwertigem Holz gefertigte Board bekam Dominik Strobel bei seinem Aufenthalt in Südafrika mit den dort verbreiteten Surfboards. Mit Schreinern aus Kapstadt entwickelte er den Prototyp. Im Januar 2017 brachten die beiden Freunde ihr Produkt auf den Markt und gewannen kurz darauf den ISPO Award im Bereich Gesundheit und Fitness.
Zehn Prozent Firmenbeteiligung bei Deal
Bei "Die Höhle der Löwen" (TV-Sender VOX) waren die Jungunternehmer mit der Hoffnung angetreten, einen Investor zu finden, der für zehn Prozent Beteiligung an der Strobel & Walter GmbH275 000 Euro investiert, damit sie Marketing, Vertrieb und Internationalisierung weiter ausbauen und neue Ideen für Fitness umsetzen können.
Trotz Kampfgeistes und viel Überzeugungskraft schafften es die Würzburger nicht, die "Löwen" zum Deal zu bewegen, vielleicht angesichts des recht hohen Preises des Boards (369 Euro) oder schlicht und ergreifend mangels Interesse am Yoga. So machte Frank Thelen keinen Hehl daraus, dass er nichts mit Yoga anfangen kann: "Euer Board kickt mich nicht! Was aber nicht heißt, dass es schlecht ist."
Investoren schwangen sich aufs Board
Auch Judith Williams ließ den Deal mangels "Emotionalität" zum Thema sausen. Und das, obwohl sie gekonnt Übungen auf dem Board ausführte und ihren Gleichgewichtssinn unter Beweis stellen konnte. Dagmar Wöhrl und Carsten Maschmeyer schwangen sich ebenso mutig aufs Board und bekamen gleich dessen "Wackligkeit" zu spüren. Durch die Bank lobten die Investoren die hochwertige Qualität des Yoga-Boards und den Erfindergeist der Gründer. Trotzdem: No Deal. Einzig Ralf Dümmel überlegte kurz angesichts "dieser tollen Geschichte". Allerdings investiere er schon in ein Unternehmen, dass in eine ähnliche Richtung ziele, "da schaffe ich mir womöglich meine eigene Konkurrenz".
Am Ende zeigen sich die Würzburger Gründer enttäuscht über die entgangene Finanzspritze, aber kämpferisch. Schon im vergangenen Jahr hat die Firma Strobel & Walter ihre Geschäftsstelle in der Plattnerstraße eröffnet. Bei der Produktion des zum Patent angemeldeten Yoga-Boards setzen die Gründer auf langlebige und umweltfreundliche Rohstoffe, um echte Qualität "Made in Germany" zu garantieren. Produziert wird das Board von der Schreinerei Ackermann in Wiesenbronn.