Rechtsanwalt Dr. Jochen Hofmann-Hoeppel, Spezialist für öffentliches Recht und Vertreter der „Interessengemeinschaft Paradiesgarten“, legte bei einer Pressekonferenz am Freitag die Zielsetzung und die wesentlichen Begründungen für das Bürgerbegehren dar. Es richtet sich gegen eine Blockrandbebauung entlang der Rottendorfer-, Dürer- und St.-Benedikt-Straße, auch Platz'scher Garten genannt. Eine Stunde vor diesem Termin gab es eine Infoveranstaltung des Projektentwicklers Riedel Bau. Hofmann-Hoeppel geht deutlich davon aus, dass das Bürgerbegehren zulässig ist. Unterzeichner sind ein Anwohner, Friedl Deichselberger und eine Frau aus Versbach, Irene Treugut.
„Unser Ziel ist es, dass keine Bebauung nach dem Entwurf des Bebauungsplanes stattfindet“, machte der Anwalt klar, also keine Blockrandbebauung, kein zusätzlicher Verkehr in der St.-Benedikt-Straße – die Ausfahrt der geplanten Tiefgarage führt dort hinaus – und keine Baumfällung eines gewachsenen Baumbestandes. Er macht sich die Argumentation des städtischen Garten- und Umweltamtes vom Februar und März 2012 zu eigen. Die sprechen in dem Mischgebiet von hohen Überschreitungen beim Verkehrslärm, sagt Hofmann-Hoeppel. Aus diesen Gründen könne an der Stelle von gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnissen nicht ausgegangen werden. Die städtischen Stellen hätten damals darauf hingewiesen, dass das Projekt aus Immissionsgründen abzulehnen sei. Der Anwalt sieht auch einen negativen Zusammenhang zwischen dem Projekt, dem Ringpark und dem Erscheinungsbild des Weltkulturerbes Residenz.
Derweil reagieren die Sprecher der Bürgerinitiative (BI) emotionaler als der Anwalt. Friedl Deichselberger: „Wir wollen gegen eine weitere Naturzerstörung in Würzburg antreten. Wir wollen den Paradiesgarten so erhalten, wie er jetzt ist und für die Würzburger Bürger öffnen.“ Die BI – das seien etwa 75 Mitglieder und zehn Aktive – bestehe nicht nur aus Anwohnern.