Das ganze Dilemma um die Theilheimer Wasserversorgung macht sich bereits bei kleinen Bauvorhaben bemerkbar. Dass es kürzlich morgens nicht einmal Kaffeewasser gab, hatte eine andere Ursache, der inzwischen abgeholfen wurde.
Weil die Löschwasserversorgung in Theilheim unzureichend ist, kann ein Dachgeschoss derzeit nicht zu neuem Wohnraum werden. Mit weniger als 1,5 Bar Wasserdruck ist im Bachsweg zu rechnen. Notwendig wäre für die Brandbekämpfung mindestens das Doppelte, legte Stellvertreterin Karoline Ruf in Vertretung für Bürgermeister Thomas Herpich dem Gemeinderat dar.
Dem Vorhaben, ein Dachgeschoss in Haus Nummer 6 auszubauen und als Wohnung zu nutzen, kann die Gemeinde deshalb im Genehmigungsfreistellungsverfahren aktuell nicht zustimmen. Die Löschwasserversorgung als Teil der Erschließung gilt als nicht gesichert, vor allem an den Hanglagen. Löschwasser-Container hilfsweise aufzustellen, bis das Wasserleitungssystem saniert und überall eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet ist, galten als Mittel der Wahl. Entsprechende Beschlüsse waren Anfang November gefasst worden.
Ausschreibung für Löschwasser-Container
Die Ausschreibung läuft, es seien Angebote da, hieß es auf Holger Seefrieds (MTg) Nachfrage, wie weit die Erkundungen zu den Löschwasser-Containern sind. Eventuell könnten im Februar entsprechende Beschlüsse gefasst werden, hatte Rathaus-Mitarbeiter Thomas Häusner dargelegt. Ein Fachbüro müsse die Dimensionen und Standorte der Container planen.
Dass kein Lageplan vorlag, kritisierte Gemeinderat Bernhard Bell (CSU) und bezweifelte zudem, dass die Löschwasserversorgung nicht aus einem Umkreis von 150 Metern um das Bauprojekt gewährleistet werden könne, wie dies die Bestimmungen vorsehen. Selbst auf die Expertise von Feuerwehrkommandant Jürgen Wallrapp wollte er sich nicht verlassen. Allein die hydraulischen Berechnungen seien für ihn ausschlaggebend, rechtete Bell, am 150-Meter-Radius festhaltend. "Die Erschließung ist nicht gesichert", hatten ihm Ruf und Häusner nach Sachlage, wie von der Feuerwehr dargelegt, entgegnet.
Trinkwasserversorgung ist sichergestellt
Das mit der Planung betraute Ingenieur-Büro zu fragen, ob Möglichkeiten der Abhilfe gesehen werden, hatte Häusner vorgeschlagen, um den anwesenden Bauherren zeitnah weiterhelfen zu können. Diese brachten auf Nachfrage der Bürgermeisterin eine Versorgung mit Löschwasser von der Biebelrieder Straße her ins Gespräch, wohin ein Wegerecht bestehe. Die Bausache wurde letztlich vertagt, um beide Optionen zu prüfen.
Entwarnung konnte Thomas Häusner bezüglich der Trinkwasserversorgung geben. Ein Defekt im Pumpwerk und akute Probleme mit dem Druckausgleichsbehälter hatten am Wochenende zuvor das Trinkwasser im Spitzweg nur noch tröpfeln lassen. Reinhold Hofmann (CSU) berichtete von einem aufgebrachten Anrufer, der nicht einmal Kaffeewasser hatte. Hofmann: "Die Leute sind ganz schön stinkig". Laut Häusner habe die WVV die Wasserversorgung bereits wieder hergestellt und arbeite noch an Reparaturen. Wasser ist wieder da.
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