Dass sich Familienunternehmen nicht vor Branchenriesen fürchten müssen, beweist das Familienunternehmen Spitzhüttl Home Company in Neubrunn.
Bei einer seiner Firmenerkundungen in Begleitung von Vertretern der Kommunalpolitik, der Wirtschaftsorganisationen und dem weiten Gebiet der regionalen Wirtschaftsforschung bezeichnete Landrat Eberhard Nuß, die Möbelhäuser Spitzhüttl, Viva und Küche aktiv als „wirkungsvolle Antwort auf so genannte Global Players mit weltweiten Verflechtungen“.
Die genannten Firmen belegen laut Nuß gerade in den Regionen Würzburg, Südspessart und Main-Tauber einen bedeutenden Platz bei der Versorgung der Bevölkerung. Um konkurrenzfähig zu bleiben, haben sich die Familien Spitzhüttl mit ihrem Betrieb angepasst und die Ausstellungs- und Verkaufsflächen vergrößert – ohne die Überschaubarkeit für die Kunden aus der Region aufzugeben, machte Mit-Geschäftsführer Sebastian Spitzhüttl deutlich.
Im Jahr 2000 wurde der Mitnahme-Möbelmarkt Viva angegliedert, seit 2011 gibt es den Fachmarkt Küche aktiv. Im selben Jahr trat Sohn Sebastian in die Geschäftsführung ein, außerdem firmierte das Unternehmen um in Spitzhüttl Home Company.
Sebastian Spitzhüttl und Vater Günter teilten dem Landrat und seiner vielköpfigen Delegation bei deren Besuch aber auch Probleme mit, die vor Ort anzutreffen sind.
Nuß machte deutlich, dass er nichts gegen die B 26n generell habe, wohl aber im Kreis Würzburg. Die eventuelle Verlegung der Autobahn-Anschlussstelle Helmstadt sei nicht zu verantworten.
Auch die Verschmutzung der Straßen durch die Laster der Steinbruch-Firma Cemex zwischen Helmstadt und Neubrunn sei ein Ärgernis, schilderte Seniorchef Günter Spitzhüttl. Man sei auf saubere Fahrzeuge mit lesbaren Nummernschildern und Aufschriften angewiesen. Der Schmutz sei eine Gefahr für alle Kraftfahrer. Dass Cemex Reinigungsfahrzeuge einsetze, genüge nicht.
Armin Stumpf, Dezernent für Wirtschaftsförderung und Landkreisentwicklung im Landratsamt, versicherte, dass Cemex und das Bauamt sich in Verbindung setzen. Man könne einen – zum Beispiel neu asphaltierten – Weg auf Cemex-Gelände verlängern, sodass mehr Schmutz auf deren Areal verbleibe.
Wenig Hoffnung auf eine weitläufigere Beschilderung nach Neubrunn konnten Stumpf und Nuß machen. Da stünden EU-Vorschriften im Wege. Man könne aber mit den Gemeinden über ein Aufstellen von Werbetafeln wenigstens reden. Man denke an das Anbringen von entsprechenden Schildern, wie das beispielsweise in Österreich erlaubt sei.
Optimismus hingegen war in Sachen Breitbandverkabelung erkennbar. Stumpf will, dass die Telekom einen Bauzeitplan vorlegt, in dem Neubrunn deutlich früher auftaucht. Gegenwärtig sei aus bautechnischen Gründen zunächst Böttigheim an der Reihe.
Spitzhüttl wünscht sich außerdem mehr Berücksichtigung bei öffentlichen Ausschreibungen aus Würzburg und dem östlichen Landkreis. Das ist laut Landratsamt in erster Linie aber eine Sache der Eigenwerbung der Firma.
Auch die Energiewende beschäftigt Spitzhüttl. Mit 13 000 Quadratmetern überbauter Betriebsfläche stehe man vor neuen Herausforderungen. Um sich von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen, denke man über Flüssiggas nach. Leider gebe es aber keine direkten Ferngasleitungen nach Neubrunn.
Spitzhüttl wird ein neues Energieversorgungskonzept für seine Betriebe erstellen lassen. Armin Stumpf versprach dazu, sich nach staatlichen Förderungen zu erkundigen.