Nicht unterschrieben hat die Gemeinde Geroldshausen den landkreisweit einheitlichen Vertrag über die Aufstellung von Wertstoffcontainern. Diesen Vertrag legte das Kommunalunternehmen (KU) des Landkreises im Zusammenhang mit der Einführung der blauen (Altpapier-)Tonne im Auftrag des Dualen Systems Deutschland (DSD) allen Gemeinden vor.
Gestoßen hatten sich die Gemeinderäte an einem Passus im Vertragstext. Dieser, so die Meinung der Geroldshäuser, ließ die Möglichkeit zu, dass an den Sammelstellen zusätzliche Container (außer für Glas) aufgestellt werden, ohne der Gemeinde den zusätzlichen Platz sowie die Reinigungsarbeiten extra zu vergüten. Deshalb wollte der Gemeinderat in den Vertrag eine Klausel einfügen, die das verhindern sollte. Auf ihr entsprechendes Schreiben ans KU erhielt er jedoch lediglich die Antwort, dass sei nicht möglich.
Deutliche Worte
„Das ist Erpressung“, meinten die Räte daraufhin und lehnten auch im dritten Anlauf den Formvertrag ab. „Das ist keine Erpressung, sondern ein ganz normaler Verwaltungsvorgang“, so KU-Geschäftsführer Alexander Schraml auf Nachfrage. „Nicht wir handeln die Verträge mit den Gemeinden aus, sondern fungieren sozusagen nur als Mittler zwischen DSD und den Gemeinden im Landkreis.“ Der Aufwand, mit jeder einen gesonderten Vertrag auszuhandeln, sei deshalb viel zu hoch.
Große Konsequenzen, bestätigt Schraml, werde das Nein aus Geroldshausen nicht haben. „Wahrscheinlich werden halt im Ort jetzt überhaupt keine Container mehr – auch nicht für Altglas – aufgestellt“, vermutet der KU-Chef. Betont aber noch einmal, dass das eine Sache zwischen DSD und der Kommune sei und nicht eine zwischen KU und Geroldshausen. „Noch einmal lasse ich mich auf die Rolle als Mittler allerdings nicht mehr ein.“