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WÜRZBURG: Kentenich-Musical über den Gründer der Schönstatt-Bewegung begeisterte

WÜRZBURG

Kentenich-Musical über den Gründer der Schönstatt-Bewegung begeisterte

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    Sorgten für fetzigen Sound: einige der Chor-Mädchen beim Kentenich-Musical im Pfarrzentrum Heiligkreuz.FRANK KUPKE
    Sorgten für fetzigen Sound: einige der Chor-Mädchen beim Kentenich-Musical im Pfarrzentrum Heiligkreuz.FRANK KUPKE Foto: Foto:

    Frömmigkeit und Rockmusik passen durchaus zusammen. Das zeigte jetzt die Aufführung des Musicals „Auf dem Hochseil“ im mit 450 Besuchen ausverkauften Saal des Pfarrzentrums Heiligkreuz in der Zellerau. In dem vom gebürtigen Pfälzer Wilfried Röhrig geschriebenen fetzigen Musiktheaterstück geht es um die Entstehung der Schönstatt-Bewegung vor genau 100 Jahren und um ihren Gründer, den Pallottinerpater Josef Kentenich (1885-1968).

    Aus Unterfranken und darüber hinaus waren die Besucher in den Heiligkreuz-Saal gekommen, um die spannende Lebensgeschichte des Schönstatt-Gründers vor Augen und Ohren geführt zu bekommen. Heuer ist es ein Jahrhundert her, dass Pater Josef Kenteneich am 18. Oktober 1914 in der Michaelskapelle in Schönstatt, einem Stadtteil des rheinland-pfälzischen Vallendar, beschloss: „Ich möchte diesen Ort gerne zu einem Wallfahrts-, zu einem Gnadenort machen.“ Heute gilt dieses Datum als Geburtsstunde der Schönstatt-Bewegung, die vor allem für ihre neue Form der Marien-Frömmigkeit und der religiösen Pädagogik bekannt ist. Dementsprechend hatte das Jubiläums-Musical vergangenes Jahr seine Uraufführung in Schönstatt und ist nun auf Deutschland-Tour. Würzburg war der einzige bayerische Ort, an dem es zur Aufführung gelangte.

    Mit knackigen Songs und modernen Texten erzählt das Musical Kindheit, Jugend und junges Erwachsenenleben von Pater Kentenich. Dabei war das Leben des Schönstatt-Gründers kein Zuckerschlecken.

    Abenteuer auf dem Hochseil

    Es war von Anfang an ein religiöses Abenteuer auf dem Hochseil, so schildert es das Musical (Produktion: Hans Werner Scharnowski). Religiös heikle Themen spart das Musical keineswegs aus. Dass Kentenich ein uneheliches Kind war, wird ausführlich thematisiert. Und: Das Musiktheaterstück ist authentisch, obwohl die Hauptperson Kentenich selber gar nicht als Figur mitspielt. Stattdessen treten Personen aus seinem familiären und geistlichen Umfeld auf, die die Erlebnisse mit ihm schildern. Ein Seilartist (hervorragend: Martin Harich) symbolisiert den biografischen Drahtseilakt Kentenichs zwischen Tradition und Aufbruch, zwischen Himmel und Erde. Ein Gesangssolist (sehr gut: Amin Jan Sayed) verleiht dem Schönstatt-Gründer mit Rock-Balladen eine Stimme. Die einzige von zwei Unterfranken, die an den Aufführungen mitmachen, ist Carolin Ankenbauer. Die aus Pusselsheim (Lkr. Schweinfurt) gebürtige 28-jährige Sozialpädagogin betont: „Die Kernbotschaft lautet: Man soll die Talente entfalten, die Gott einem geschenkt hat.“

    Und dass dies keine antiquierte Botschaft ist, machten die Beteiligten dem hingerissenen Publikum deutlich. Großartig präsentierten die von Marie-Catherine Rausch geleiteten Tänzerinnen ihre peppigen Formations- und Einzelauftritte. Umwerfend agierte insbesondere die Erste Tänzerin Johanna Mucha. Immer wieder gab es nach einzelnen Gesangsnummern spontanen Zwischenapplaus, am Ende sogar Stehende Ovationen und rhythmisches Klatschen, sodass der Heiligkreuz-Saal erbebte. Eine tolle Leistung zeigte der Projekt-Chor. Als Zugabe gab’s den Schluss-Song als Wiederholung, und der Refrain wird allen Besuchern sicher noch lange im Ohr bleiben: „Gott liebt das Abenteuer, die Flamme, das helle Feuer, er sucht in dir und mir die heiße Herzensglut.“ Begeistert von der Aufführung zeigte sich neben dem Diözesanpräses der Schönstatt-Bewegung, Pfarrer Achim Wenzel, auch der Schirmherr der Veranstaltung, der CSU-Landtagsabgeordnete aus dem Landkreis Würzburg. Manfred Ländner.

    Schönstatt-Bewegung

    Die internationale Schönstatt-Bewegung gehört zu den neuen geistlichen Gemeinschaften in der katholischen Kirche. Wichtiges Anliegen ist die persönliche Bindung der Gläubigen an die Gottesmutter Maria und eine lebenswirkliche Glaubenspraxis.

    Pallottinerpater Josef Kentenich (1885-1968) gründete die Schönstatt-Bewegung 1914 in Schönstatt, einem Stadtteil von Vallendar bei Koblenz. Dort ist das internationale Zentrum der Bewegung, das so genannte Urheiligtum, dem alle Schönstatt-Kapellen nachgebaut sind. Die Schönstatt-Bewegung gliedert sich in zahlreiche Teilbewegungen für Laien, Marienschwestern und Priester. Der Schönstatt-Bewegung gehören in der Diözese Würzburg (die nicht ganz identisch ist mit dem Bezirk Unterfranken) etwa 1000 bis 1500 Personen an. In Würzburg ist die Schönstatt- Bewegung nahe der Hubland-Universität auf der Marienhöhe (Josef-Kentenich-Weg 1) beheimatet. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.schoenstatt-wuerzburg.de

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