Zusätzlich zu dem bereits vom Zeller Marktgemeinderat bewilligten Investitionskostenzuschuss über drei Millionen Euro bittet das Bischöfliche Ordinariat um weitere fast 400 000 Euro an Bezuschussung für den Ersatzneubau des St.-Laurentius-Kindergartens.
Einen entsprechenden Antrag des Bischöflichen Ordinariats, stellvertretend für die örtlich zuständige katholische Kirchenstiftung St.-Laurentius, lehnte das Gremium mehrheitlich ab, bei 14 zu 1 Stimmen - vorerst zumindest. Denn nach Empfehlung von Tobias Lahl (SPD/Bürgerbündnis/Grüne Alternative) "sollte das Gremium über eine erweiterte Bezuschussung ergebnisoffen diskutieren, wenn dies aus konkretem Anlass begründet erscheint". Die Geldschatulle des Marktes Zell scheint mit dieser, im Marktgemeinderat über alle Fraktionen hinweg, allgemein vertretenen Auffassung, zumindest nicht grundsätzlich verschlossen.
"Wohlwollende Prüfung"
Unmittelbar nach einer aktualisierten Kostenprognose vom 11. Juli hatte das Bischöfliche Ordinariat im Auftrag der örtlichen Kirchengemeinde samt des gleichnamigen Trägervereins schon eine Woche später eine "wohlwollende Prüfung" des vorgelegten Antrags "auf einen weiteren Investitionskostenzuschuss zum Ersatzneubau des St.-Laurentius-Kindergartens" beantragt. Entsprechend der gängigen Praxis zur Kostenaufteilung sollte die Diözese ein Drittel, der Markt Zell zwei Drittel der Mehrkosten übernehmen. In Zahlen ausgedrückt beläuft sich der kommunale Anteil auf 397 686,83 Euro, der kirchliche auf 198 843,41 Euro. Einzig zu einer solchen Prüfung jedoch sah sich das Gremium nicht in der Lage. Denn der Antrag enthielt weder Belege für die Mehrkosten noch eine Begründung.
Während der Planung des Neubaus hatte der Marktgemeinderat eine Kostenbeteiligung von 75 Prozent zugesichert. Verbunden war dies jedoch mit einer Deckelung bei drei Millionen Euro, der in Aussicht gestellten Beteiligung. Wie die erneute Diskussion im Gremium bestätigte, war diese Deckelung bewusst so gewählt. Einerseits als Planungssicherheit für die Kirchenstiftung als Bauherr, und darüber hinaus für den Markt Zell, da für das Gremium keinerlei Einflussnahme bestand bei Planung, Ausführung oder Vergabe.
Weitere Kostensteigerung möglich
Nach den Ausführungen von Bauamtsleiter Georg Burkard könnte sich die Kostensteigerung durchaus noch fortsetzen. "Nach seiner Einschätzung ist dies zumindest nicht ausgeschlossen", erklärte Burkard. Als Grund hierfür nannte Burkard die noch ausstehende Vergabe weiterer Gewerke. "Entschieden bin ich gegen ein erneutes in-Gottes-Namen wie bei der Kindergrippe", reagierte Dirk Wegmann (SPD/Bürgerbündnis/Grüne Alternative) hierzu.
Ursprünglich war der Ersatzneubau des St.-Laurentius-Kindergartens mit Kosten von rund vier Millionen Euro veranschlagt. Die genehmigten Gesamtkosten bei Baubeginn beliefen sich bereits auf 4,475 Millionen Euro. Nach der jüngsten Prognose ist die Kostenentwicklung mittlerweile bei fast fünf Millionen Euro angekommen.
Den Antrag des Bischöflichen Ordinariats auf anteilige Übernahme von weiteren fast 400000 Euro der bisherigen Mehrkosten durch den Markt Zell lehnte das Gremium mehrheitlich bei 14 zu 1 Stimmen ab. Der Neubau soll Platz bieten für 140 Regelplätze und 28 Krippenplätze.