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Ochsenfurt: "Kirche hatte immer Priorität"

Ochsenfurt

"Kirche hatte immer Priorität"

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    Pfarrer Stefan Mai (links), die Vorsitzende des Zeubelrieder Gemeindeteams Sylvia Neubert und Pfarrer Franz Schmitt (rechts) gratulieren Hans-Otto Mayer zum Jubliäum. Seit 50-Jahren ist er Kirchenpfleger. 
    Pfarrer Stefan Mai (links), die Vorsitzende des Zeubelrieder Gemeindeteams Sylvia Neubert und Pfarrer Franz Schmitt (rechts) gratulieren Hans-Otto Mayer zum Jubliäum. Seit 50-Jahren ist er Kirchenpfleger.  Foto: Alexander Sitter

    "Ich wurde ins kalte Wasser geworfen", beschreibt Hans-Otto Mayer seine erste Zeit als Kirchenpfleger. 1971 übernahm er das Amt - mit damals 20 Jahren. Heute feiert er sein 50-Jähriges. Genau genommen sind es schon 51 Jahre. Wegen Corona wurde das außergewöhnliche Jubiläum erst jetzt in Zeubelried gefeiert. Zum Gottesdienst am Kirchweihsonntag war Pfarrer Stefan Mai als Festprediger eingeladen. Er war vor 30 Jahren in Zeubelried bzw. Frickenhausen tätig. Beide schätzen sich sehr und haben bis heute ein gutes Verhältnis. Stefan Mai fand treffende Worte: "50 Jahre ehrenamtlich im Dienst der Kirche zu sein, das geht nur, wenn dein Herz daran hängt."

    Hans-Otto Mayer erinnert sich noch genau an die Anfangszeit im Januar 1971. "Der damalige Kirchenpfleger Albin Hufnagel ist zurückgetreten. Er sagte zu mir: ‚Du machst Kirchenpfleger.'" Mayer war einverstanden. Viel Zeit, sich in das Amt einzufinden, hatte er nicht. Denn schon kurz nach Amtsantritt sollte er die Vermietung des Zeubelrieder Pfarrhauses an die Katholische Hochschulgemeinde in Würzburg (KHG) vollziehen. "Ich war ja nicht mal volljährig", erzählt Mayer. Das war man damals erst mit 21 Jahren. Er musste deshalb bei Bischof Stangl um eine Vollmacht, also eine Erlaubnis, bitten, um den Mietvertrag mit der KHG unterschreiben und die Kasse führen zu dürfen. Die Jugendlichkeit hat ihm nicht geschadet. "Ich habe früh Verantwortung bekommen und hatte das Glück, dass viele Erfahrene mit im Gremium waren."

    Viele Projekte umgesetzt

    In den folgenden Jahren wurden einige Dinge umgesetzt: Die Restaurierung des Ölbergs 1972, die Übergabe des Friedhofs zur Verwaltung an die Stadt Ochsenfurt, die Umgestaltung des Altarraums, der Einbau der Kirchenheizung und die Kirchenrenovierung in den 80er Jahren. "Das war ein Meilenstein", freut sich Mayer. Die Renovierung gelang auch dank der Zusammenarbeit mit der Diözese. "Wir hatten bei allen Projekten viele offene Türen." Auch aus der Bevölkerung gab es stets Unterstützung – sei es durch Spenden der Linsenspitzergemeinschaft oder von Privatpersonen. "Das hat uns ermutigt, Projekte anzugehen", erzählt Mayer.

    Die größte Maßnahme sei für Mayer die Umgestaltung des Pfarrhauses. "Mindestens vier Jahre wurde diskutiert". Dann wurde es in den 90er Jahren mit viel Eigenleistung renoviert und bis in die 2000er Jahre von der KHG genutzt. Nun steht es zum Verkauf.

    In den 50 Jahren hat Mayer auch viele Pfarrer erlebt: Zehntgraft, Hörnig, Streit, Zirkel, Mai, Ulrich und Schmitt. "Jeder Pfarrer hatte andere Vorstellungen. Das machte die Sache nicht leichter." Für ihn häufte sich die Arbeit, denn er ist nicht nur Kirchenpfleger, sondern seit 1984 auch Messner, dazu Lektor, im Pfarrgemeinderat, er bereitet Prozessionen vor und hält Andachten. Wieso er das alles macht? "Aus Überzeugung. Natürlich wäre ich froh, wenn ich Entlastung hätte. Als Messner bist du aber meist eh da", lacht Mayer. "Ohne die Unterstützung meiner Frau hätte ich das nicht machen können."

    Und diese Tätigkeiten sind nur die kirchlichen Ehrenämter. Daneben war er lange Zeit Vorstand beim SV Erlach und bei verschiedenen Vereinen im Ort tätig. Beruflich führt er mit seiner Frau Gertrud zwei Sportgeschäfte. "Ich konnte das Ehrenamt zum Glück mit meinem Beruf vereinbaren. Kirche hatte für mich immer Priorität und wenn es gar nicht anders ging, ließen wir das Geschäft in Ochsenfurt zu."

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