Noch ziemlich wüst sieht es auf der Baustelle in der Veitshöchheimer Kirchstraße aus, wo Ende Mai 2020 die im Ort ansässige Firma Würzburger Pflasterbau mit dem Ausbau des 220 Meter langen zweiten Bauabschnittes begann. Die Kosten für Kanal- und Straßenbau liegen bei 3,84 Millionen Euro.
Für Passanten, die zu den Geschäften, zum Arzt oder in die Apotheke wollen, sind die sich täglich ändernden Hindernisläufe, die sie und vor allem auch viele Leute mit Rollatoren oder Kinderwagen zurücklegen müssen, seitdem ein Ärgernis und auch riskant für die eigene Gesundheit. So sprach denn auch Grünensprecherin Christina Feiler in der vergangenen Hauptausschuss-Sitzung von einer unbefriedigenden Situation und fragte nach Möglichkeiten, damit sich die Leute sicherer fühlen. Dazu erklärte der gemeindliche Tiefbauingenieur, dass man noch drei Wochen mit diesem Zustand leben müsse. Dann seien alle Rampen mit Beginn der Pflasterung weg.

Nach dem ursprünglichen Bauzeitenplan sollten die Kanalbaumaßnahmen eigentlich schon bis zum Jahresende 2020 abgeschlossen sein und über die Wintermonate auch eine zwischenzeitliche Verkehrsfreigabe erfolgen, ehe dann im Frühjahr 2021 gepflastert werden sollte. Doch noch müssen bis Mitte August 2021 auf der westlichen Straßenseite Hausanschlussleitungen verlegt werden, wie Bürgermeister Jürgen Götz in der Sitzung informierte.
Mit den Arbeiten für die gepflasterte Entwässerungsrinne könne straßenmittig aber noch vor den Sommerferien ab der Kreuzung Bahnhofstraße in Richtung Kirchplatz begonnen werden. Die niveaugleiche Pflasterung auf der gesamten Fläche bis zum Eingang der Vitusschule soll dann ab Mitte August bis Ende Dezember 2021 über die Bühne gehen. Lediglich die beiden Bushaltestellen in der Kirchstraße erhalten ein barrierefreies Hochbord von 18 Zentimeter.

Die Kirchstraße wäre mit zunehmendem Baufortschritt nach Abbinden des Pflastermörtels nach und nach als Sackstraße anfahrbar. Erst im neuen Jahr soll dann der derzeit geschotterte erste Bauabschnitt von der Vitussschule bis zum Hofgarteneingang an der Oberen Maingasse gepflastert werden. Hier müssen aber noch bis Ende Dezember 2021 Wasser- und Gashausanschlüsse neu erstellt werden.
Über den Winter könne aber, so der Bürgermeister, der Bereich zwischen den beiden Maingassen befahren werden, bevor von März bis Juli 2022 auch zwischen Vitusschule und Oberer Maingasse gepflastert wird. Der bis jetzt noch ausgesparte Kreuzungsbereich an der Bahnhofstraße folgt als letzter Abschnitt von August bis Oktober 2022. Auch hier sind vor der Pflasterung noch Kanal-, Wasser- und Gasleitungen zu verlegen.
Ursache für die zeitliche Verzögerung um fast ein Jahr, so Götz, seien gleich mehrere Behinderungen im bisherigen Bauverlauf. So habe es Lieferschwierigkeiten von Materialien gegeben, mussten Baukolonnen in Corona-Quarantäne und waren auch die archäologischen Funde vor der Kirche sehr hinderlich.
Zur Debatte stellte deshalb der Bürgermeister die Alternative, den 180 Quadratmeter großen Kreuzungsbereich in Asphaltbauweise auszuführen, wie er auch beim angrenzenden Ausbau der Thüngersheimer Straße geplant sei. Dadurch könnte die Kreuzung sechs Wochen früher für den Verkehr freigegeben werden. Bei der Diskussion kristallisierte sich aber eine Mehrheit dafür heraus, diesen stark frequentierten Kernbereich des Altortes zu pflastern, da so der Verkehr besser als bei Asphalt abgebremst werde. Mit sechs Ja- bei drei Neinstimmen billigte schließlich das Gremium die Pflasterbauweise im Kreuzungsbereich.
