Zu den ersten Kirchweihen im Umkreis gehört die in Oberickelsheim. Nach dem Umzug trug Daniel Großmann die Kirchweihpredigt vor. "Die Kerwa is kummer, die Kerwa is do, die wos ougstellt hem brummer und mir sin recht froh!" Froh konnten die Mitglieder der Evangelischen Landjugend (ELJ) auch sein, denn viele hatten etwas angestellt, über das sie in der Kerwapredigt berichten konnten. Drei Ereignisse waren auf Motivwagen dargestellt. Dazu gab es einen Wagen mit dem Kerwarätsel und einen Musikwagen, auf dem der Bläserchor Ippesheim spielte. Viele Zuschauer und Zuschauerinnen lockte der Umzug wieder an, der auch von zwei Kerwasäuen begleitet wurde, die mit ihren Besen "Schuhe putzen" wollten.
Viel zu lachen gab es bei der Geschichte über die "Abschlebberprofis". Über eine Online-Plattform kamen "zwä Buam" an einen Mähdrescher Claas Europa. Vor Ort wollten sie das Fahrzeug abholen in dem Glauben, dass er die 70 Kilometer schafft. Die ersten 20 Kilometer war das auch so, wie Daniel Großmann erzählte. Doch dann hätte ständig entlüftet werden müssen. Letztlich kam der "Diefloader", um das Stück nach Hause zu bringen.
Um einen anderen in der "Landwerdschaft recht angerschierten Bua" ging es in einer anderen Geschichte. Der hatte seinen Caddy am Berg abgestellt: "Die Handbremsn is drinner, blos der Gang leider nimmer." Ein Graben brachte das Fahrzeug dann zum Stillstand.
Nicht lustig: Klingelstreiche mitten in der Nacht
Mahnende Worte gab es auch in Richtung einer Kinderschar im "buberdärn Stadium". Deren Klingelstreiche seien ein grandioser Schabernack – nur nicht mitten in der Nacht. Nicht lustig fand der Kerwa-Prediger auch, Sachen aus dem Bücherschrank im Dorf zum Anzünden zu benutzen. Und: "Ihr Glumb schmessns efach überall fort, is der Sportplatz etz der neue Müllemmer im Ort?".
Auf dem Kinderspielplatz hält sich die Gruppe wohl gerne auf. "Des basst zu ihrm geistign Older", schlussfolgerte der Prediger. Weniger gut sei, dass auch die Schnapsflaschen dort verbleiben. Eine Änderung des Verhaltens wurde dringend angemahnt, ansonsten gib es in der Landjugend eine entsprechende Ansage, lautete die Botschaft.
Weitere Kapitel in der Kerwa-Zeitung beschäftigen sich mit einem Nachwuchsmopedfahrer, einem Promillefahrer, einer ergebnislosen Verfolgung eines Lastwagens, der zuvor eine Mauer touchiert hatte, oder schadhaften Wasserschiebern an der Bundesstraße, die nun wieder ausgetauscht werden müssen.
