„Sie sind der Meinung, das war spitze!!!“ Mit diesem Ruf, in den die große Zuhörerschaft am Ende der diesjährigen Kirchweih-Predigt einstimmte, kommentierte die Kirchweihjugend das Debüt von Bastian Much und lobte ihn gleich auch noch singend: „Hey, super Basti, wir singen, hey, super Basti…“.
Sichtlich erfreut stieg dieser von seiner „Kanzel“ und konnte die Glückwünsche seiner Kumpels und der Kirchweih-Mädels entgegennehmen. Mit launigen Worten hatte er in seiner Ansprache das Dorfgeschehen des vergangenen Jahres auf die Schippe genommen und auch nicht an witzig-ironischen Ratschlägen für seine „Patienten“ gespart.
"Der Vorwärtsgang fährt rückwärts nicht"
Da ging es zum Beispiel um einen Autobesitzer, der sein Fahrzeug am Waschplatz reinigen wollte und dabei seinen Hund nebst Schlüssel im Auto zurückließ. Dass dummerweise der Hund die Türverriegelung in Kraft setzte, bemerkte der Mann erst zu spät. Leider konnte der Mann den Hund nicht dazu animieren, die Türe wieder zu entriegeln, sodass letztendlich die Befreiung durch eilends gebrachten Zweitschlüssel erfolgen konnte.

Eine andere Episode erzählte von einem Gartenbesitzer, der mit einem ausgeliehenen Fräsgerät nicht zurechtkam und erst im Gartenzaun festhing und dann noch den Hoftorstock umfuhr. Auch dem neuen Golhöfer Pfarrer war die Dorfjugend auf der Spur, sie hatte eine nette Geschichte zur verwechselten Geburtstagsgratulation zum Besten gegeben. In weiteren Versen seiner Kirchweihpredigt ging Bastian Much auf Missgeschicke mit landwirtschaftlichen Geräten ein, kommentierte den passenden Zeitpunkt, um eine Holzfass-Sauna zu verlassen und gab der Jugend anlässlich eines Malheurs beim Wegfahren von einem Fast-Food-Restaurant den Tipp: „Der Vorwärtsgang fährt rückwärts nicht“.
"An Tagen wie diesen" und "Oh Tannenbaum"
Abwechslungsreich untermalt wurde die Kirchweih-Predigt durch launige Kurzmeldungen, ankündigt mit einer alten Hupe und durch einige Show- und Gesangseinlagen einer Gruppe von Kirchweihjugendlichen. Die hatte heuer als Parodie auf das Lied „Oh Tannenbaum“ das Wunder besungen, dass der zu klein geratene gemeindliche Weihnachtsbaum über Nacht auf einmal groß und stattlich dastand. Nach der Melodie des Toten-Hosen-Hits „An Tagen wie diesen“ wurde die Odyssee eines Gollhöfers zum Besten gegeben, der nach durchzechter, kalter Nacht die Türe ins Haus nicht mehr fand.

Der Kirchweih-Predigt vorausgegangen war der Umzug, diesmal mit fünf aufwändig gestalteten Motivwagen, gezogen von Oldtimer-Bulldogs. Auch ein alter Lkw-Oldtimer war dabei. Der Kirchweihumzug wurde von den Rodheimer Musikanten begleitet und wer die Missgeschicke zu Hause in Ruhe noch einmal nachlesen und über die „Patienten“ rätseln wollte, der konnte sich die 68-seitige „Kerwa-Zeitung“ kaufen.