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WÜRZBURG: KIWI: Gesunde Kinder kicken für Kranke

WÜRZBURG

KIWI: Gesunde Kinder kicken für Kranke

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    Wollen die Arbeit von KIWI weiter unterstützen: (im Bild, von links): KIWI-Schatzmeisterin Susanna Mott, Professor Christian Speer, Chef der Uni-Kinderklinik, die beiden KIWI-Vorsitzenden Ina Schmolke und Oskar Hehn, das ehemalige Frühchen Christian, heute 13 Jahre alt, sowie Christoph Reiners, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik.
    Wollen die Arbeit von KIWI weiter unterstützen: (im Bild, von links): KIWI-Schatzmeisterin Susanna Mott, Professor Christian Speer, Chef der Uni-Kinderklinik, die beiden KIWI-Vorsitzenden Ina Schmolke und Oskar Hehn, das ehemalige Frühchen Christian, heute 13 Jahre alt, sowie Christoph Reiners, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik. Foto: FOTO Pat Christ

    Sie finanzieren eine Klinikseelsorgerin, helfen, diagnostische und therapeutische Geräte anzuschaffen, und fördern neue Therapieansätze. Seit 25 Jahren engagiert sich die Interessengemeinschaft zur Förderung der Kinder der Würzburger Intensivstation (KIWI) für Frühchen, schwer kranke Neugeborene und lebensbedrohlich erkrankte Kinder. Dafür erhielt der Verein bei der Jubiläumsveranstaltung die Carl-Caspar-Siebold-Medaille der Universitätsklinik Würzburg.

    „KIWI setzt sich in herausragender Weise für die Versorgung frühgeborener und schwer kranker Kinder ein“, lobte Christoph Reiners, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik. Mütter und Väter, die plötzlich damit konfrontiert werden, dass ihr Kind weit vor dem geplanten Geburtstermin zur Welt kommt, werden durch die Angebote der Elterninitiative aufgefangen. Reiners: „KIWI vermittelt zugleich, dass es heute gute Wege und Entwicklungen für Frühgeborene gibt.“ Neben den Eltern unterstützt KIWI auch die Geschwister der Frühchen und der schwer erkrankten Kinder, ergänzte Professor Christian Speer, Chef der Uni-Kinderklinik.

    „Familien mit einem extrem frühgeborenen oder schwer kranken Neugeborenen befinden sich in einem Ausnahmezustand“, erklärte Ina Schmolke, die Vorsitzende der Initiative. Schmolke weiß, wovon sie spricht, kam doch ihr eigener Sohn Christian vor 13 Jahren mit einem Geburtsgewicht von lediglich 820 Gramm viel zu früh zur Welt. „Die Angst und die Sorge um das kranke Kind sind immer sehr groß“, weiß sie: „Oft geht es um Leben und Tod.“

    KIWI wurde vor 25 Jahren von betroffenen Eltern, von Pflegekräften und Ärzten der Kinderklinik gegründet. Ziel war es, das Angebot rund um die Kinder-Intensivstation dort zu erweitern, wo es keine öffentlichen Mittel gibt. Heute gehören genau 333 Mitglieder dem Verein an.

    Erfolgreiches Benefizturnier

    Von Beginn an unterstützte KIWI die Arbeit der universitären Kinderklinik durch ein jährliches Benefizfußballturnier. „Als dies im Jahr 1990 erstmals stattfand, hätte niemand erwartet, dass die Veranstaltung der Grundstein für ein so erfolgreiches Turnier sein würde“, erinnerte Schmolke. Zwischen 20 000 bis 30 000 Euro nimmt der Verein jedes Jahr durch den „KIWI-Cup“ ein.

    Kickten anfangs Erwachsene gegeneinander, wurde das Konzept 2005 überdacht. Schmolke: „Seither spielen gesunde für kranke Kinder.“ 500 Kinder nehmen nun an dem Turnier teil. Der größte KIWI-Cup-Scheck in der Vereinsgeschichte wurde 2006 überreicht: 32 500 Euro flossen dem Verein damals zu. Schmolke: „Der Erlös aus dem Turnier ist für KIWI unverzichtbar geworden.“ Mit den Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Einnahmen aus dem KIWI-Cup finanzierte und finanziert KIWI unter anderem Elternwohnungen und Elternzimmer im Uniklinikum.

    Für Würzburgs Bürgermeister Adolf Bauer, der 1990 aktiv am KIWI-Fußballturnier teilnahm, gehört KIWI zu den kreativsten Elterninitiativen in Würzburg: „KIWI lässt sich immer etwas einfallen, um neben den Mitgliedsbeiträgen Spenden zu erhalten.“ Damit komme dem Verein eine Vorbildfunktion in der Stadt zu. Nur dank KIWI sei es möglich, dass die Frühchen und Kinder, die schwer erkrankt oder verunglückt sind, an der Uni-Kinderklinik optimal betreut werden, ergänzte Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

    „Hervorragende Ergänzung“

    „Wir wünschen uns sehr, dass die Arbeit weitergeht“, betonte Johannes Wirbelauer, Leitender Oberarzt der pädiatrischen Intensivstation an der Universitätskinderklinik. KIWI ergänzt nach seinen Worten hervorragend das, was die Klinik aus ihrem eigenen Budget finanziert. So wurden beiden Intensivstationen mit insgesamt 20 Beatmungsplätzen komplett modernisiert: „Die räumliche Situation ist seit Jahresbeginn dadurch erheblich verbessert.“

    Im kommenden Jahr sollen mit Hilfe von KIWI neue Abdeckungen für Inkubatoren für Frühchen angeschafft werden. Die machen das Innere des Geräts dunkler. Wirbelauer: „Was für die Frühchen angenehmer ist.“ Dem Oberarzt zufolge ist es nicht zuletzt KIWI zu verdanken, dass die Unikinderklinik gute Resultate bei der Behandlung von Frühgeborenen aufweisen kann. Im vergangenen Jahr stand die Würzburger Klinik sogar bayernweit an der Spitze.

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