Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Kleinrinderfeld: Kleinrinderfeld: Kunstwerke verlassen das Natursteinwerk

Kleinrinderfeld

Kleinrinderfeld: Kunstwerke verlassen das Natursteinwerk

    • |
    • |
    Aus sicherer Entfernung beobachten Cissy van der Wel (links) und Petra Lange das Verladen ihrer Skulpturen.
    Aus sicherer Entfernung beobachten Cissy van der Wel (links) und Petra Lange das Verladen ihrer Skulpturen. Foto: Matthias Ernst

    Knapp sechs Wochen haben die drei Bildhauerinnen Petra Lange (Treia/Italien), Cissy van der Wel (Utrecht/Niederlande) und Emanuela Camacci (Rom/Italien) ihre Kunstwerke auf dem Gelände der Firma Scheuermann GmbH und Co., Natursteingewinnung KG in Kleinrinderfeld aus fränkischem Muschelkalk geschaffen. Was anfangs nur ein grober Steinklotz war, sieht nun ganz anders aus. Die "Wasserblume" von Petra Lange beispielsweise ist oberflächlich poliert und lädt zum Verweilen auf dem aus blauem Muschelkalk bestehenden Werk ein, wenn es ab 18. September an seinem Platz auf dem Skulpturenweg am Main-Donau-Kanal bei Hirschaid stehen wird. Viel Handarbeit war nötig, um aus dem grob behauenen Steinklotz eine Skulptur zu machen. Und viel Staub musste die Künstlerin dabei ertragen, denn lediglich zum Schluss erfolgte die Politur unter Wasserkühlung.

    Die Skulptur von Cissy van der Wel trägt den Namen "Take Root".
    Die Skulptur von Cissy van der Wel trägt den Namen "Take Root". Foto: Matthias Ernst

    Beinahe sieben Tage in der Woche standen die drei Künstlerinnen in der großen Werkshalle der Firma Scheuermann und klopften vorsichtig auf ihren Steinen, bis die endgültige Form zum Vorschein kam. Rund sechs Tonnen wiegt das Werk von Cissy van der Wel. Die Niederländerin nennt ihr Werk: "Take Root". Es wirkt wie überdimensionale Karotten, die aus dem Stein herauszuwachsen scheinen. Von jeder Seite kann man neue Einblicke gewinnen und so ist die Künstlerin schon sehr gespannt, wie ihre Skulptur in der Nähe von Altendorf angenommen wird. "Mir hat das Material viel Freude bereitet", sagt sie. 

    Der Spezialist für den Transport fragiler Werke

    Emanuela Camacci´s Werk erinnert an einen aufgehenden Reißverschluss, obwohl es eigentlich "Between" heißt. "Dazwischen" ist bei ihr viel freie Sicht möglich, weshalb das Werk erst kurz vor der Aufstellung an Ort und Stelle bei Eggolsheim fertiggestellt wird. Der Transport wäre sonst fast unmöglich gewesen, erläutert die Künstlerin. Und trotzdem wurde mit äußerster Vorsicht von Dieter Glos und seinen Helfern beim Verladen vorgegangen. Doch die Firma Scheuermann, die im vergangenen Jahr ihr 100-jähriges Firmenjubiläum feiern konnte, ist Spezialist für den Transport schwerer und fragiler Steine.

    Noch nicht ganz fertiggestellt ist das Kunstwerk "Between" der italienischen Künstlerin Emanuela Camacci. Sonst würde das Werk beim Transport Schaden nehmen.
    Noch nicht ganz fertiggestellt ist das Kunstwerk "Between" der italienischen Künstlerin Emanuela Camacci. Sonst würde das Werk beim Transport Schaden nehmen. Foto: Matthias Ernst

    Mit schwerem Gerät wurden die drei Kunstwerke auf den Lastwagen geladen und dann ging es mit dem eigenen Fahrer ab an den Kanal nach Oberfranken. Hier sind die drei Werke mittlerweile wohlbehalten angekommen und nun liegt es an den drei Bildhauerinnen, den letzten Feinschliff vorzunehmen, bevor die feierliche Eröffnung entlang des "RegnitzRadweges" im Rahmen der internationalen Woche des dortigen Landkreises erfolgt.

    Unter dem Motto "Kunstbegegnungen am Kanal" hatte der Verein Flussparadies-Franken e.V. die Idee, mehrere Kunstwerke entlang des Kanals von Bamberg bis Forchheim aufzustellen.

    Finanzierung des Kunstprojektes musste noch geklärt werden

    Doch von der Idee bis zur Umsetzung verging noch eine gewisse Zeit, weil die Finanzierung des Projektes erst geklärt werden musste. Immerhin knapp 470 000 Euro sollen die acht Projekte kosten, inklusive aller Nebenkosten. Nun, vier Jahre später ist so viel Geld vorhanden, dass man mit den ersten Skulpturen beginnen kann. Bis zum Jahr 2025 sollen dann alle Kunstwerke den Kanal bereichern. Das gemeinsame Thema aller Kunstobjekte ist: "Verbinden/Trennen". So wie der Main-Donau-Kanal die Menschen und Tiere verbindet, die entlang des Kanals leben, aber auch diejenigen voneinander trennt, die auf der jeweils anderen Seite des Kanals leben, sollen auch die Kunstobjekte gestaltet werden. Der Verein hofft nun mit der Aufstellung der ersten drei Objekte weitere Sponsoren zu finden, damit auch die weiteren fünf Skulpturen in Angriff genommen werden können, darunter auch das Werk: "Hydrophyt" der Würzburger Künstlerin Angelika Summa.

    Die Wasserblume von Petra Lange ist fest vertäut auf dem Lkw.
    Die Wasserblume von Petra Lange ist fest vertäut auf dem Lkw. Foto: Matthias Ernst

    Hinweis: In einer früheren Version hieß es an einer Stelle im Text, die Kunstwerke seien auf dem Gelände der Firma Seubert gefertigt worden. Das ist falsch. Es handelt sich um die Firma Scheuermann GmbH und Co., Natursteingewinnung KG in Kleinrinderfeld.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden