Mit ihrer 150-jährigen Geschichte gehört die Kleinrinderfelder Feuerwehr zu einer der ältesten Wehren im Landkreis. In dieser Zeit hat sich in der Gemeinde einiges ereignet. Und immer standen Frauen und Männer bereit, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Diesen zur Ehre und allen Feuerwehrangehörigen soll das Fest vom 19. bis 21. Juli auf dem Festplatz beim Sportplatz gewidmet sein. An drei Tagen will man ausgelassen und zusammen mit der Bevölkerung feiern.
Am Freitagabend spielt die Partyband "Surprise" beim Beatabend. Einlass ist um 20 Uhr. Der Samstag beginnt mit einer Feuerwehrolympiade der Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis und am Abend spielt der Aalbachtalexpress ab 19.30 Uhr im Festzelt.
Am Sonntag folgt ein Gottesdienst um 9:30 Uhr. Nach dem Mittagessen beginnt um 13.30 Uhr der Festzug mit vielen befreundeten Feuerwehren und den örtlichen Vereinen, bevor anschließend im Festzelt "Die Eisinger" für Unterhaltung sorgen.
Neben dem Jubiläum der "großen Wehr" feiert in diesem Jahr die Jugendfeuerwehr ihr 20-jähriges Bestehen und die First Responder, die oft als Erste bei einem medizinischen Notfall in Kleinrinderfeld und im benachbarten Kirchheim oder im badischen Grenzgebiet vor Ort sind, bevor Notarzt und Rettungswagen eintreffen.
Auch wenn das Jubiläum ein Grund zum feiern ist, war der Beginn der Feuerwehr in Kleinrinderfeld keinesfalls rosig, wie der Chronik zu entnehmen ist. Am 6. Januar 1869 wurde die Feuerwehr von zwölf Bürgern gegründet. Aus diesem Grund findet auch die jährliche Hauptversammlung immer am 6. Januar statt.
Als 1. Kommandant ist Steinmetzeister Johann Sauer aufgeführt. Die Arbeit der Feuerwehrleute war damals nicht einfach. Das Löschwasser musste mit Fässern, Tonnen und Eimern zum Brandherd transportiert werden.
In der Chronik ist auch zu lesen, dass die Nichtteilnahme an den Übungen bestraft wurde. Wer einmalig unentschuldigt fehlte, zahlte 20 Pfennig, bei Wiederholung 50 Pfennig und beim dritten Mal eine Mark. Wer nicht zur Generalversammlung erschien, zahlte ebenfalls 50 Pfennig. Das waren harte Strafen, wenn man bedenkt, dass eine Maß Bier seinerzeit elf Pfennige kostete.
Zwischen den beiden Weltkriegen blühte das Vereinsleben wieder auf und man nahm auch an Festen außerhalb der Gemeinde teil. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Feuerwehr erst 1947 neu ausgerichtet. Mit dem Wirtschaftswunder wurde auch die technische Ausrüstung erneuert. Bereits 1948 hatte die Gemeinde eine Motorspritze für 1950 DM angeschafft, die eine alte Handspritze ablöste.
1950 wurde die Pflichtfeuerwehr aufgelöst und auf Freiwilligkeit umgestellt. In den 1960er Jahren war Oswald Karches der bisher einzige Kreisbrandmeister der Kleinrinderfelder Wehr. 1977 wurde das erste Löschfahrzeug gekauft, das immerhin 38 Jahre Dienst leistete. Demnächst soll ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden.
Seit 2018 wird der Feuerwehrverein erstmals von zwei Frauen geführt, die Kommandanten sind jünger geworden. Damit will sich die Wehr fit für die Zukunft machen.

