Bürgermeister Harald Engbrecht (UWG) lobte die neue Kämmerin der Gemeinde, Heike Eck, zum Ende der Haushaltsberatungen im Gemeinderat über alle Maßen. Sie habe sich in kürzester Zeit in die schwierige Materie eingearbeitet und den Haushalt trotz der Zusatzarbeit durch die überörtliche Rechnungsprüfung und keine Einarbeitungszeit hervorragend aufgestellt. Dafür gab es Beifall von allen Fraktionen in der Gemeinderatssitzung im Bürgerhaus.
Bei den Haushaltsberatungen war man besonders darauf bedacht, zu sparen. So fehlen sämtliche größeren Investitionen in dem immerhin knapp 260 Seiten starken Haushaltsentwurf. Die Konzentration liegt auf den Pflichtaufgaben der Gemeinde, so der Bürgermeister. Er hat sogar auf die Finanzierung seines "Lieblingsobjektes", den Bau eines Radweges von Kleinrinderfeld nach Kist verzichtet.
Gemeinderat musste über drei Anträge entscheiden
"Wir können noch keine großen Sprünge machen", mahnte er Haushaltsdisziplin bis zum Jahr 2026 an. Dann sind die großen Zins- und Tilgungsbelastungen, die durch den Bau des Ärztehauses und des Feuerwehrgerätehauses entstanden sind, abbezahlt. Jährlich fallen etwa 400.000 Euro allein für Zinsen und Tilgungen an, ein enormer Betrag für die kleine Gemeinde. Man habe keine Kreditaufnahme geplant, denn den Haushaltsausgleich über Kredite werde es mit ihm nicht geben.
So hatten sich nur drei Anträge im Vorfeld bei der Verwaltung eingefunden, über die der Gemeinderat nun entscheiden musste. Zum einen beantragte der TSV Kleinrinderfeld einen Zuschuss zur Anschaffung einer neuen Flutlichtanlage für den vereinseigenen Sportplatz über 5280 Euro. Bewilligt wurden allerdings nur 1000 Euro. Man will den Verein mit dem anderen Antrag des Schützenvereins gleichstellen, der einen Zuschuss für die Teilnahme an Bayerischen und Deutschen Meisterschaften über 3000 Euro beantragt hatte. Auch hier wurden einstimmig nur 1000 Euro gewährt. Beide Summen sollen aus der allgemeinen Rücklage entnommen werden. Der dritte Antrag auf einen Betrag zur Restaurierung des Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs über 25.000 Euro, den die CSUKL gestellt hatte, wurde zurückgezogen, wegen der Haushaltslage, wie es Wolfgang Schölch (CSUKL) begründete.
Antrag der SDP/Freie Bürger wurde mit 9:5 Stimmen abgelehnt
Dafür hatte die Fraktion der SPD/Freie Bürger mehrere Anträge vorbereitet, die in der Sitzung von Fraktionssprecher Dominik Hetzer vorgetragen wurden. So hätte die Fraktion gerne weiterhin 10.000 Euro für die Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe Creglingen bei der gemeindlichen Jugendarbeit im Haushalt gesehen. Dafür, so der Vorschlag der SPD/Freie Bürger, könne man die Straßenbaumaßnahme am Bolzplatz reduzieren.
Bürgermeister Engbrecht entgegnete, dass die Jugendlichen in ihren neuen Räumen im alten Feuerwehrgerätehaus gerne selbst verwalten möchten. Das sei mit der Jugendbeauftragten Susanne Manghofer abgesprochen und Thomas Scheuermann (UWG) meinte, dass man den Neustart erst einmal beobachten und dann notfalls im kommenden Jahr eingreifen sollte. So wurde der Antrag mit 9:5 Stimmen abgelehnt.
Weitere Sitzbänke sollen im Ort aufgestellt werden
Aufgenommen wurde hingegen, einen Betrag von 3500 Euro in den Haushalt für die Beschaffung weiterer Sitzbänke im Ort einzustellen. Hier sei Bedarf, hieß es unisono von allen Gemeinderatsmitgliedern. Knapp ging es jedoch wieder bei der Planung eines Wohnungsankaufes im neuen Seniorenzentrum Simonsgarten zu. Hier sollte im mittelfristigen Investitionsplan eine Summe 120.000 Euro eingestellt werden. Doch auch dieser Antrag wurde mit 6:8 Stimmen abgelehnt, ebenso wie die Forderung im Investitionsplan schon mal 35.000 für die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs für die Feuerwehr einzustellen.
Man sollte erst den Feuerwehrbedarfsplan abwarten, bevor irgendwelche Summen eingestellt werden, erwiderte Bürgermeister Engbrecht und so wurde auch dieser Antrag abgelehnt (5:9). Angeschafft soll hingegen eine Treppe, um leichter das Grüngut in den Container am Sportplatz entladen zu können. Da so schnell keine genaue Summe ermittelt werden konnte, nahm man 1500 Euro an, die dafür von Kämmerin Eck in den Haushalt eingearbeitet werden, sodass der Haushalt in der nächsten Gemeinderatssitzung verabschiedet werden kann.