"Uns liegt die Kündigung zum 31. Dezember dieses Jahres vor", bestätigte Professor Stefan Kummer, Vorsitzender des VVW. Das Waldhaus ist eine von vier denkmalgeschützten Immobilien des Vereins. Seit über 130 Jahren versucht der Verein Denkmäler und Grünanlagen zu erhalten, die Würzburg ausmachen. Außer dem Gebäude im Steinbachtal besitzt der VVW noch das Handwerkerhaus in der Pleich, die Frankenwarte und die Richter-Villa am Ludwigkai, Ecke Sanderglacisstraße. Dort wurde erst im September 2003 nach Sanierungsarbeiten, die rund 600 000 Euro gekostet hatten, Richtfest gefeiert.
Was mit dem Waldhaus geschehen wird, kann Kummer derzeit nicht sagen. "Wir haben eine vereinsinterne Kommission eingesetzt, die ihre Arbeit aber erst noch aufnehmen muss", sagt der Vereinsvorsitzende. Erst wenn die Firma Kneipp ausgezogen sei, könne man den Sanierungsbedarf des Gebäudes abschätzen und konkrete Pläne für die Zukunft schmieden. Bei seiner Wahl zum Vorstand des Vereins im Jahr 2003 hatte Kummer die Kosten für eine Sanierung des Waldhauses auf einen zweistelligen Millionenbetrag beziffert. Ein großer Brocken für den Verein, der keine Mitgliedsbeiträge erhebt und alle Aktivitäten aus Erträgen aus seinem Immobilienbesitz finanziert.
Ende der 50er Jahre war die Firma Kneipp in das Waldhaus eingezogen, das im Jahre 1909 vom Verschönerungsverein auf den Grundmauern des Pulverhauses eines früheren Artillerie-Depots errichtet worden war. Vor dem Ersten Weltkrieg war das historische Gemäuer ein beliebtes Ausflugsziel für die Würzburger gewesen.
Wo die Hauptverwaltung der Firma Kneipp ihre neue Heimat finden wird, konnte Vanessa Gekle noch nicht sagen. "Es wird erst im Rahmen des Standortkonzeptes besprochen werden, wohin die Reise geht", so Gekle. 1999 hatte die Firma Kneipp einen Teil ihres Werkes von Heidingsfeld in neue Gebäude im Ochsenfurter Stadtteil Hohestadt verlegt.