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Würzburg: Kommentar: Würzburger Bischof wertet Arbeit von pro familia ab

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Kommentar: Würzburger Bischof wertet Arbeit von pro familia ab

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    Pro familia berät sein wenigen Wochen kirchenunabhängig Betroffene sexuellen Missbrauchs. Das Bistum will die Zusammenarbeit demnächst wieder beenden.
    Pro familia berät sein wenigen Wochen kirchenunabhängig Betroffene sexuellen Missbrauchs. Das Bistum will die Zusammenarbeit demnächst wieder beenden. Foto: Arne Dedert, dpa

    Pro familia ist kein Geheimbund. Im Gegenteil: Die Gesellschaft teilt selbst offen mit, was sie tut, für was sie eintritt. Dazu gehört auch die freie Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch. Zudem gesteht der Bundesverband Irrtümer ein. So distanzierte er sich von veröffentlichten Positionen zu "pädophilen Ideologien". All das ist für jeden nachlesbar.

    Wer – wie das Bistum Würzburgmit einer pro familia-Beratungsstelle einen Vertrag schließt, könnte sich vorab umfassend informieren. Könnte sich vorher austauschen, Problemfelder ansprechen, unterschiedliche Standpunkte diskutieren. Etwa darüber, dass die katholische Kirche gegen Abtreibung ist. Aber ebenso ein großes Problem mit dem Thema "Pädophilie" beziehungsweise mit pädophilen Tätern in ihren eigenen Reihen hatte – und hat. Diesbezüglich gab es lange Zeit kein offenes Eingeständnis. Vielmehr wurden die Taten verdeckt.

    Die Bistumsleitung hätte zudem die Mitglieder des Betroffenenbeirats nicht nur informieren, sondern deren anfängliche Zustimmung zur Zusammenarbeit mit pro familia länger überdenken lassen und weitere Gespräche anbieten sollen.

    Wenige Wochen nach Vertragsabschluss die Kooperation aufzukündigen, zeigt, dass der Bischof entweder schlecht beraten war oder sich nicht selbst schlau gemacht hat. Oder seine Angst, in einen Fettnapf getreten zu sein und nicht alles richtig gemacht zu haben. Damit stößt er die Würzburger pro familia-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter vor den Kopf und wertet – wenn wohl auch ungewollt – deren anerkannte Arbeit ab.

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