Gut, dass die Staatsanwaltschaft schnell Berufung gegen die milden Urteile im Eisenheim-Prozess eingelegt hat. Denn mit dem Ausgang fühlte sich außer den Verurteilten wohl niemand richtig wohl. Theresa Stahls Angehörige nicht, die Staatsanwaltschaft nicht, Prozessbeobachter nicht, selbst der Richter nicht. Warum? Weil sie als ungerecht empfunden wurden. Weil es die Öffentlichkeit empört, das – jedenfalls gefühlt – mit einer Geldstrafe und einem Fahrverbot ein ausgelöschtes Leben aufgewogen wird. Und weil sich für den juristischen Laien die Frage aufdrängt, ob ein Alkoholrausch ein Persilschein für alles sein kann.
Eisenheim/Würzburg