Über die Nutzung des "Gelben Hauses" als Mittagsbetreuung der Grundschule hatte Bürgermeister Harald Engbrecht die Mitglieder des Gemeinderates bereits mehrfach informiert. Wie berichtet soll die bisher in Kirchheim untergebrachte Mittagsbetreuung wegen einer Erweiterung der Schule ausgelagert werden. Der Schulverbund hatte sich grundsätzlich für den Standort in Kleinrinderfeld ausgesprochen, auch weil die Mehrzahl der Nutzer aus diesem Ort kommt, so Engbrecht.
Mit dem Landratsamt sei mittlerweile abgeklärt, dass man keine Nutzungsänderung für das Gebäude benötigt, allerdings müssten im ersten Obergeschoss noch mehrere Toiletten eingebaut werden, sowie einige weitere Kleinigkeiten. Dafür waren rund 30 000 Euro veranschlagt. Engbrecht berichtete nun, dass man bei Vermietung des Gebäudes an den Grundschulverband oder Übernahme der Umbaukosten durch einen Dritten, zu einer anteiligen Rückzahlung der seinerzeit erhaltenen staatlichen Förderung komme. Deshalb könne der gemeindliche Bauhof die Umbauten in Eigenregie vornehmen und man könnte dem Grundschulverband die Nutzung des Gebäudes bis Ablauf der Förderkredit am 31. August 2023 mietfrei gestatten.
Natürlich müsste man über einen längerfristigen Mietvertrag sprechen, damit die Investition der Gemeinde Kleinrinderfeld sich letztlich doch noch rechne. Mit Kirchheims Bürgermeister Björn Jungbauer sei eine fünfjährige Vereinbarung bereit abgesprochen, so Engbrecht. "Ich denke, das sollten uns die Kinder wert sein", forderte er die Fraktionen auf, sich bis zur nächsten Gemeinderatssitzung Gedanken über dieses Vorgehen zu machen. Sven Zipprich gab zu bedenken, dass das Gelbe Haus derzeit auch von anderen Gruppen wie der Volkshochschule oder dem Sportverein genutzt wird. Hier entgegnete der Bürgermeister, dass man schon auf der Suche nach Alternativen sei. Notfalls könnten die abendlichen Nutzungen auch weitergeführt werden.
Mitgliedschaft hat keinen Nutzen
Etwas schwer tut man sich in der Gemeinde mit der weiteren Mitgliedschaft in der Sozialstation St. Burkhard. Obwohl die Gemeine zu den Gründungsmitgliedern gehört, steht die Kündigung der Mitgliedschaft im Raum. Hintergrund sind vor allem die enorm gestiegenen Beiträge. Zahlte man 2017 jährlich noch gut 1700 Euro, waren es im Jahr 2019 bereits 3500 Euro. Dieses Geld könnte man besser in die Sozialarbeit vor Ort stecken, so Bürgermeister Harald Engbrecht. Zumal die Gemeinde durch die Mitgliedschaft keine Vorteile genießt, fuhr er fort. "Von dem Betrag haben wir nichts."
Hauptamtsleiter Ulrich Stadlbauer gab zu bedenken, dass es in der Vergangenheit bereits vom Rechnungsprüfungsverband Aufforderungen gab, die Mitgliedschaft zu kündigen. Die Gemeinde könne schlecht eine privatwirtschaftliche Firma durch Mitgliedsbeiträge unterstützen. Übereinstimmend wurde beschlossen die Mitgliedschaft vorsorglich zu kündigen. Nach weiterer Prüfung könne eine Spende an den Verein in Höhe des alten Beitrags geleistet werden, wenn sich ein Nutzen für Kleinrinderfeld absehen lässt.
Aufnahme in die VG Kist-Alterheim steht still
Auf Nachfrage von Dominik Hetzer berichtete Bürgermeister Engbrecht, dass die Verhandlungen über die Aufnahme von Kleinrinderfeld in die VG Kist-Alterheim erstmal zum Stillstand gekommen sind. Denn der Altertheimer Gemeinderat möchte weitere Informationen über die Aufnahme, die Engbrecht so detailliert aktuell nicht liefern kann. Das sei Aufgabe des Altertheimer Bürgermeisters. "Wenn Alterheim den Weg nicht mitgehen will, ist alles obsolet."