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RÖTTINGEN: Konflikte gewaltfrei lösen lernen

RÖTTINGEN

Konflikte gewaltfrei lösen lernen

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    An der Röttinger Grundschule gehen jetzt Streitschlichter an den Start. Im Bild Hannah Müller, Tamia Wanninger, Luisa Mohr, Saskia Carl, Erziehungsberaterin Daniela Baumann, Andreas Fries, Laurin Lehmeier, John-David Fries und Hannes Ziegler.
    An der Röttinger Grundschule gehen jetzt Streitschlichter an den Start. Im Bild Hannah Müller, Tamia Wanninger, Luisa Mohr, Saskia Carl, Erziehungsberaterin Daniela Baumann, Andreas Fries, Laurin Lehmeier, John-David Fries und Hannes Ziegler. Foto: Foto: GRUNDSCHULE

    Voller Stolz reichten Laurin Lehmeier und Andreas Fries den Klassenkameraden ihr „Streitschlichter-Diplom“ herum. Zusammen mit sechs weiteren Kindern der Klasse 4b der Grundschule Röttingen hatten sie es eben aus den Händen ihrer Ausbilderin Daniela Baumann erhalten.

    „Es war interessant, aber auch anstrengend“, ließ sich John-David Fries entlocken. Er meinte damit die Ausbildungsdauer von einem Vierteljahr und zwölf Kurseinheiten: aktiv zuhören, Ich-Botschaften formulieren, Gespräche moderieren, Techniken zum Aufzeigen von Lösungen oder Kompromissen lernen und anwenden.

    Streitschlichtung in der Grundschule heißt, dass unparteiische Schüler in Konfliktsituationen zwischen Schülern vermitteln und bei Streitereien und kleineren Konflikten schlichten.

    Streit und Konflikte zwischen Schülern gehören zum Alltag. Probleme treten auf, wenn Kinder zu wenige Möglichkeiten haben, das friedliche Lösen von Konflikten zu lernen.

    Die Röttinger Schüler sollen dazu befähigt werden, auf Gewalt als Mittel zur Lösung von Konflikten zu verzichten, heißt es in einer Pressemitteilung. Auseinandersetzungen werden in der Regel zu Hause durch Eltern oder an der Schule durch Lehrer geregelt.

    An der Grundschule Röttingen wollte Erziehungsberaterin Daniela Baumann einen zusätzlichen Weg der Konfliktbewältigung gehen: Die Schüler sollen bei Konflikten selbst untereinander vermitteln und ermutigt werden, sich so weit wie möglich selbst zu helfen. Hierbei lernen die Schüler, zunehmend mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Sie lernen, über soziale Beziehungen nachzudenken, und verbessern ihre Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen.

    Streitschlichter unterstützen ihre Mitschüler beim Finden einer gemeinsamen Lösung in Konfliktsituationen, ohne hierbei zu urteilen. Ausgangspunkt ist, dass beide Konfliktpartner ihren Anteil am Konflikt haben, es also keinen Schuldigen oder Unschuldigen gibt.

    Nachdem sie wochenlang in die „Lehre“ gegangen waren, die Abläufe einer Streitschlichtung immer wieder neu verinnerlichen und einüben mussten, präsentierten die neuen Streitschlichter nun vor der versammelten Schulgemeinschaft die Ergebnisse ihrer Anstrengungen.

    Neben grauer Theorie erläuterten sie in einem Rollenspiel, wie eine Streitschlichtung im günstigen Fall ablaufen kann: Hannah Müller und Luisa Mohr, die Schlichterinnen, verhielten sich den „Streithähnen“ Tamia Wanninger und Saskia Carl gegenüber neutral und verschwiegen, mischten sich nicht ungefragt ein, bauten Vertrauen auf und waren gute Zuhörer. Hannes Ziegler erläuterte die Zusammenhänge.

    Begeistert ist Daniela Baumann vom Engagement der Streitschlichter: „Die Kinder zeigten nicht nur Interesse und Ausdauer, sondern auch großes Geschick. Es war eine Freude, mit den Kindern zu arbeiten.“

    Nun warten die frisch gekürten Mediatoren auf ihren ersten Einsatz. Und man weiß nicht so recht, ob man ihnen wünschen soll, dass sie möglichst bald Gelegenheit bekommen, ihre neu erworbenen Fähigkeiten zu beweisen.

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