Konrad Hasch ist der neue Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Estenfeld. Die aktiven Feuerwehrleute wählten ihn zum Nachfolger des langjährigen ersten Kommandanten Alfred Herrmann. Neuer zweiter Kommandant der Wehr ist Julian Koppenhöhl. Auch beim Vorstand des Feuerwehrvereins hat sich einiges geändert. Im Amt geblieben sind der Vorsitzende Christoph Zeuner und die erste Schriftführerin Simone Schlereth. Neuer zweiter Vorsitzender ist nun Stefan Matschnigg (für Bernhard Keller), und Alexander Wolz, Nachfolger von Dirk Seufert, ist jetzt als Kassier für die Vereinsfinanzen zuständig.
35 von 47 Stimmen
Auch wenn die Wahl von Hasch, der sich als zweiter Kommandant seine Sporen verdient hat, allgemein erwartet worden war, so hatte doch überraschend Klaus Reisinger als zweiter Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen.
Letztlich endete die Wahl, geleitet von Bürgermeisterin Rosi Schraud und ihren beiden Stellvertretern Joachim Sadler und Gerhard Knorz, mit einem eindeutigen Ergebnis: Für Konrad Hasch sprachen sich 35 der 47 aktiven Feuerwehrleute aus (nur sie waren wahlberechtigt), auf seinen Herausforderer entfielen neun Stimmen (drei Enthaltungen). Für den jungen Julian Koppenhöhl als seinen Vertreter (ohne Gegenkandidat) entschieden sich 41 Feuerwehrleute. Offiziell bleibt Alfred Herrmann noch bis Jahresende Kommandant. Im Dezember wird der Gemeinderat die neuen Kommandanten berufen, was als Formsache gilt. Koppenhöhl muss noch den Lehrgang „Leiten einer Feuerwehr“ erfolgreich absolvieren, wofür er ein Jahr lang Zeit hat.
Die Wahl des Vorstandes des Feuerwehrvereins brachte außer im geschäftsführenden Vorstand zwei Neuerungen mit sich. Der bisherige zweite Vorsitzende Bernhard Keller ist nun anstelle von Stefan Matschnigg zweiter Kassier, und einen Seniorenvertreter (bislang: Hermann Roth) wird es nicht mehr geben. Das befand der Ehrenkommandant Hans Reisinger als „nicht notwendig, wir fühlen uns auch so mit euch verbunden, und wenn es auch in Zukunft noch ein Plätzchen hier für uns gibt, brauchen wir diesen Posten nicht“.
Reine Formsache für die Feuerwehrleute war auch die offiziell nicht vorgesehene und von Matschnigg vorgeschlagene Ernennung von Alfred Herrmann zum Ehrenkommandanten. Herrmann hatte angekündigt, für den Kommandantenposten nicht mehr zur Verfügung zu stehen, „35 Jahre lang zweiter und erster Kommandant reichen völlig aus, das war eine sehr lange Zeit. Bei mir war die Feuerwehr immer die Nummer eins, selbst vor meiner Frau“. Eine so lange Zeit, sagte Kreisbrandrat Heiner Geißler, „kommt mir nicht sehr oft unter, es war eine tolle Zeit mit dir“. Herrmann habe in seiner Dienstzeit vier Bürgermeister verschlissen, fügte Geißler augenzwinkernd hinzu.
Letztlich ehrte der Kreisbrandrat noch die beiden Feuerwehrleute Klaus Habermann für 40 Jahre und Stefan Matschnigg für 25 Jahre Dienstzeit. Habermann darf nun für eine Woche im Erholungsheim der Feuerwehr in Bayerisch Gmein Kraft schöpfen für seine weiteren Aufgaben als Vergnügungswart des Vereins.
150-Jahr-Feier
Auf den Verein kommt 2019 ein Ereignis zu, das schon jetzt für Diskussion sorgte: Die 150-Jahr-Feier der Feuerwehr Estenfeld. „150 Jahre ist eine Hausnummer, die gefeiert werden muss“, sagte Zeuner. Für Diskussion sorgte die eigentliche Gestaltung, „und das kriegen wir hin, wenn der gesamte Verein dafür einsteht und sich alle einsetzen“, so Zeuner.
Statistik
108 Einsätze hatte die Freiwillige Feuerwehr Estenfeld vom 1. Januar bis 9. November davon allein 44 im Juli. Aufgesplittet: 81 technische Hilfeleistungen (davon 31 Wespennester), 13 Brände, sieben Sicherheitswachen, vier Fehlalarme, zwei Einsätze First Responder, ein Sonstiges. Fahrzeuge: Kommandowagen, Mehrzweckfahrzeug, Hilfeleistungs und Löschgruppenfahrzeug, Gerätewagen Logistik, Lichtmastfahrzeug.
Gerätehaus: St. Mauritius Straße 3-5, Estenfeld (neues Gerätehaus an der Heisenbergstraße in Planung, Baubeginn voraussichtlich Frühjahr 2016).