Die Nürnberger Straße erhält in diesen Monaten völlig neue Konturen. Über einen neuen Kreisel, der längst nicht mehr zu übersehen ist, wird der Verkehr künftig neu geregelt. Notwendigerweise: Denn ein neuer Supermarkt der Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen will auf 3400 Quadratmeter Verkaufsfläche plus Backshop und Café für einen großen Kundenstrom sorgen. 350 Parkplätze werden deshalb hier angelegt. Markt-Eröffnung soll nach aktuellem Stand und Baufortschritt Mitte Dezember dieses Jahres sein, also noch vor Weihnachten.
Der Bauherr, die Edeka Nordbayern Bau- und Objekt GmbH, legt damit ein gewaltiges Tempo vor. Ende Dezember 2013 war erst der symbolische offizielle Baubeginn, der größte Teil des Abbruchs der Gebäude der früheren Firma Kupsch stand da aber noch bevor. An diesem Donnerstag soll nun Richtfest zusammen mit dem neuen Markt-Betreiber Stefan Popp gefeiert werden.
Auch die Nürnberger Straße mit dem neuen Kreisverkehr, der den neuen Edeka-Center anbinden wird, soll ebenfalls bis 12. Dezember fertig gestellt sein, teilte Florian Hofmeister, Regionalleiter für Expansion und Immobilien bei der Edeka-Nordbayern, am Montag auf Anfrage mit.
Auf bessere Verkehrsverhältnisse in dem gesamtem Bereich bis in die Gattinger Straße hoffen zahlreiche gewerbliche Anlieger, die seit Jahren mit der Erschließung der Nürnberger Straße große wirtschaftliche Probleme haben. Nicht zuletzt wurden und werden mit der Stadt harte Auseinandersetzungen wegen der Erschließungskosten geführt.
Die mit dem Edeka-Projekt in der Nürnberger Straße verbundene Stadtentwicklung ist ein Meilenstein – und eine Wiederbelebung. Genau an der Stelle, wo jetzt das Edeka-Center entsteht, hatte es über Jahrzehnte gewerbliches Leben mit dem Zentrum der Firma Kupsch gegeben, die dort ein Verarbeitungszentrum für Fleisch- und Wurstwaren und „Bernhards Backhaus“ betrieb.
Dort hatte auch die Verwaltung der Firma Kupsch ihren Sitz. Dieses Verwaltungshochhaus ist das einzige, was vom früheren Firmeninhaber Kupsch auf dem Gelände baulich noch erhalten bleiben wird.
Mit dem Kupsch-Konkurs hatte die Stadt an der wichtigen Einfallstraße plötzlich einen Schandfleck. Denn lange Zeit konnte kein geeigneter Nachnutzer gefunden werden. Zehn Jahre gammelte „Bernhards Backhaus“, einst Vorzeige-Objekt einer modernen Entwicklung in der Lebensmittel- und Versorgungslandschaft, vor sich hin und vermittelte immer stärker das Bild einer leblosen Stadt.
Nachdem die Edeka mit ihrem Vollsortimenter-Supermarkt für die „Gewerbebrache“ gefunden wurde, kam in langen Verhandlungen auch der Kreisel mit einer zukunftsträchtigen Verkehrslösung zustande. Von einer echten „Win-Win-Situation“ für Stadt und Edeka sprach Stadtbaurat Christian Baumgart schon beim Baubeginn.
Dass die Edeka nun ein besonders hohes Tempo vorgibt, zeigt die Tatsache, dass man ursprünglich von einem Eröffnungstermin im Frühjahr 2015 ausging. Jetzt soll der Markt bis Dezember fertig sein – und da stand auch die Stadt mit der Fertigstellung des erforderlichen Kreisels unter Druck.