Eigentlich sollte das Krematorium auf dem Giebelstadter Flugplatz bereits vor einem Jahr seinen Betrieb aufnehmen. Alles war fertig. Das Gebäude stand, die Technik war installiert, die Öfen mit schwerem Schamottstein ausgemauert. Dann, nach einem starken Regen, drang Sickerwasser durch die Fugen und den Rauchgaskanal. „Wir mussten alles erneuern“, erklärt Betriebsleiter Johannes Chwalik die Verzögerungen. Jetzt ist er aber zuversichtlich, dass ab diesem Montag, 16. September, die Feuerbestattungen beginnen können.
„Wir haben das Krematorium für die hiesigen Bestatter gebaut.“
Johannes Chwalik Betriebsleiter
Das privat geführte Krematorium in Giebelstadt ist das einzige im Landkreis Würzburg und tritt in Konkurrenz zum Krematorium der Stadt Schweinfurt, das viele der hiesigen Bestatter anfahren. Chwalik hofft nun, dass er einige davon als Kunden gewinnen kann. „Wir haben das Krematorium extra für die hiesigen Bestatter gebaut, damit die nicht mehr so weite Wege zurücklegen müssen“, sagt er. Bei einem Bestatter aus der Region sei er sich bereits zu 100 Prozent sicher. Mit anderen sei er im Gespräch und zuversichtlich, auch diese als Kunden gewinnen zu können.
Pläne, ein Krematorium in Würzburg zu bauen, gab es bereits vor zehn Jahren. Gleich zwei Betreiber interessierten sich damals für mögliche Standorte am Waldfriedhof, in der Dürrbachau und am Heuchelhof. Auch Kürnach war im Gespräch. Insbesondere der Standort am Waldfriedhof wurde diskutiert. Er scheiterte letztlich am Protest der Anwohner.