Der Verein ist wirtschaftlich gesund, sportlich erfolgreich und kann bei der Mitgliederzahl – entgegen dem allgemeinen Trend– sogar noch zulegen. Nur ganz an der Spitze sucht die TSG Estenfeld weiter einen Nachfolger für ihren Vorsitzenden Rudolf Krieger. Bei der Jahresversammlung gab es erneut keinen Kandidaten für das Amt, das Krieger nun bis Ende 2016 kommissarisch noch ein Jahr weiterführt.
Die versammelten Mitglieder dankten ihm für seine Bereitschaft mit einem einstimmigen Votum und großem Applaus. In einem Jahr, so Krieger, sei für ihn endgültig Schluss. Er führt den mit aktuell 1650 Mitgliedern größten Verein Estenfelds seit 2008. Bereits im vergangenen Jahr war eine Neuwahl des Vorsitzenden mangels Kandidaten gescheitert.
Dabei hat sich die TSG in der Führungsstruktur mittlerweile verbreitert, neue Kräfte sind hinzugekommen – so Daniel Klafke und Günter Schraud in der Werbung/Öffentlichkeitsarbeit und ein Veranstaltungsteam mit Anja Klafke, Nicole Kleinhenz und Kerstin Straus, die mittlerweile auch die Mitgliederverwaltung und das Vereinsbüro übernommen hat. Als stellvertretende Vorsitzende bestätigten die Teilnehmer Uschi Schröder (Finanzen) und Marian Gawlik (Liegenschaften).
In seinem Rechenschaftsbericht erklärte Krieger den Mitgliederzuwachs auch mit der gestiegenen Attraktivität des Sportvereins: Die acht Sparten machten der Bevölkerung ein breites Angebot für alle Altersstufen. Die gute Entwicklung wurde deutlich bei den Berichten der Abteilungsleiter. So konnten die Baskets erneut einen Aufstieg feiern, die Fußballabteilung stellt zwölf Mannschaften und die Handball-Mädels sind mittlerweile mit sieben Teams von den Minis bis zu den Damen im Einsatz, die C-Jugend sogar in der Landesliga – und Nachwuchs ab sechs Jahren sei immer willkommen.
Auch die Rhönrad-Abteilung hatte tolle Platzierungen zu vermelden. Weitere Abteilungen sind die Turner mit großem Zuspruch gerade bei den Kindern, Tischtennis, der Modellsport und der Spielmannszug.
Mit diversen Veranstaltungen trage trage die TSG zum gesellschaftlichen Leben in Estenfeld bei – was nicht nur den Zusammenhalt im Verein fördere, sondern durch die Einnahmen auch ein wirtschaftlicher Faktor sei. Für 2016 plant der Verein unter anderem EM-Wochen zur Fußball-Europameisterschaft.
Krieger machte deutlich, dass allein durch Mitgliedsbeiträge der Sportbetrieb nicht zu finanzieren wäre: „Wir brauchen die Einnahmen aus den Veranstaltungen und deshalb die Mithilfe aller Abteilungen.“ Im Jahr 2014 hatte die TSG einen Haushalt von Einnahmen und Ausgaben in Höhe von knapp 700 000 Euro.
Das Vereinslokal „Aurora“ habe sich mit seiner mediterranen Küche mittlerweile einen guten Ruf erkocht. Für den Ausschank verhandelt der Verein derzeit mit mehreren Brauereien. Dies wurde erst durch einen vor Gericht beigelegten Streit um ein altes Wirtschaftsrecht aus den 50er Jahren möglich, den der Verein nach fünf Jahren Auseinandersetzung positiv beenden konnte.