Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

Ochsenfurt: „Kristalle – faszinierende Werkstoffe“

Ochsenfurt

„Kristalle – faszinierende Werkstoffe“

    • |
    • |
    Professor Georg Müller (Mitte) stellt Zuhörer*innen seines Vortrages Produkte seiner „Kristall-Forschung“ vor.
    Professor Georg Müller (Mitte) stellt Zuhörer*innen seines Vortrages Produkte seiner „Kristall-Forschung“ vor. Foto: Toni Gernert

    Nach einer langen Corona-Pause konnten die Freunde des Gymnasiums Marktbreit ihre Vortragsreihe "Es begann am Maindreieck" mit erfolgreichen Absolventen der Schule fortsetzen. Diese Reihe war 2017 mit Prof. Dr. Bert Hölldobler, dem weltweit bekannten Ameisenforscher, gestartet worden.

    Mit Prof. Georg Müller, dem ehemaligen Professor am Institut für Werkstoffwissenschaften der FAU Erlangen und Abteilungsleiter am Fraunhofer IISB Erlangen, referierte ein Wissenschaftlicher, der mit seiner Grundlagenforschung bei der "Kristallzüchtung" eine hohe internationale Anerkennung erreicht hat. In seinem äußerst interessanten und anschaulichen Vortrag stellte Professor Müller für seine Zuhörer*innen den Zusammenhang zwischen der Welt der Computer und des Internets mit seiner Forschung her: Unsere moderne Informationstechnik beruht auf der Verwendung von elektronischen Bauelementen ("chips"), die aus Halbleiter-Kristallen gefertigt werden.

    Georg Müller ging bei seinen Ausführungen auch auf seinen Lebenslauf ein: Er stammt aus der erfolgreichen Zirndorfer Schausteller-Familie, den "Karussell-Müllers", die seit 1823 mit ihrem Karussell die deutschen Feste und Jahrmärkte bereisten. Als für den kleinen Georg nach der Grundschule die Frage seiner künftigen schulischen Laufbahn anstand, beschloss der Familienrat, dass der Junge "etwas Ordentliches, d.h. etwas Zukunftssicheres" lernen sollte. So wurde für ihn das anerkannte Marktbreiter Internat ausgesucht: Auf diesem Wege kam er Anfang der 50er Jahre an das dortige Gymnasium. Nach seinem Abitur 1962 begann er 1963 das Studium der Physik an der Universität Erlangen-Nürnberg.

    In seiner erfolgreichen wissenschaftlichen Tätigkeit ging es nach Ausführungen Professor Müller darum, die für unsere Chipherstellung notwendige "Kristallzüchtung" in einer Reinheit zu ermöglichen, die für elektrische Ströme (Lichtstrahlen) eine absolut störungsfreie Übertragung ermöglicht. Diese Entwicklungsarbeit führte deshalb auch zu einem Weltraum-Projekt, bei dem die Kristallzüchtung unter den Bedingungen der Schwerlosigkeit erforscht wurde. Professor Georg Müller bekam auf diese Weise den Namen "unser Professor Weltraum" – wie auf der Titelseite der Bild-Zeitung 1990 zu lesen war.

    Die Zusammenarbeit mit der Industrie war für Professor Müller immer ein wichtiges Element seiner Arbeit: Seit 1990 pflegte sein Institut den Austausch mit der sächsischen Firma Freiberger Compound Materials FCM. Heute stecken in 80% unserer Handys und Smart-Phones Chips, die nach dem Verfahren dieser Firma auf den Grundlagen der Erlangener Forscher hergestellt werden.

    Nach seinem Vortrag stand Professor Georg Müller seinen Zuhörer*innen selbstverständlich für weitere Fragen zur Verfügung. .

    Von: Toni Gernert (Vorsitzender Freunde des Gymnasiums Marktbreit )

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden