Das Trio Vivente begeisterte bei seinem Konzert in der Aula der Eichendorff-Grundschule Veitshöchheim mit großartiger Musik, großartig gespielt, beides von "Starken Frauen!". Und so lautete auch der Titel des Konzerts.
Für den Veitshöchheimer Bernhard von der Goltz, Musiklehrer und Kulturreferent des Gemeinderates, war es ein großes Vergnügen, die drei renommierten Musikerinnen des Trios anzukündigen. War darunter doch seine 57jährige Schwester Kristin von der Goltz, die mit ihm in der Sonnenstraße in Veitshöchheim aufgewachsen ist. Erstmals seit ihrer Schulzeit konzertierte die in Starnberg wohnende Professorin für Barockcello an der Hochschule für Musik und Theater München in ihrer Heimatgemeinde – in der Aula der Schule, in der sie die ersten vier Jahre ihrer Schulzeit verbracht hatte.
In jungen Jahren kennengelernt
Zum Trio gehören neben ihr die Pianistin und Lehrbeauftragte an der Saarbrücker Musikhochschule, Jutta Ernst, und die Geigerin Anne Katharina Schreiber, die im März noch mit dem Freiburger Barockorchester in der ausverkauften Elbphilharmonie in Hamburg aufgetreten ist. Die Drei haben sich schon in jungen Jahren bei einem Musikkurs kennengelernt und dann in ihren Studienjahren zusammen musiziert, ehe sie sich im Herbst 1992 entschlossen, als Trio Vivente Konzerte zu geben.
Seitdem begeistern sie mit ihrer sinnenfreudigen und temperamentvollen Musizierweise bei Festivals wie den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Sie machten Konzertreisen nach Norwegen, England und in die Beneluxländer. Zu ihrem 30-jährigen Bestehen studierte das Trio unter dem Titel "Starke Frauen!" ein spezielles Programm mit Werken ausschließlich von Komponistinnen ein. In dessen Genuss kamen nun auch die 80 Zuhörenden in der Schulaula.
Blitzsauberes Zusammenspiel
Den Auftakt machte das "Trio in g-moll op. 17" von Clara Schumann (1819-1896, dessen technische Herausforderungen die drei Musikerinnen auf faszinierende Art und Weise in der Intonation bewältigten. Begeisternd zu hören war dann das blitzsaubere Zusammenspiel der Streicher über ein furioses Klavierfeuerwerk im Finalsatz beim "Klaviertrio" der Engländerin Rebecca Clarke (1886-1979). Den Schluss des Abends bildete das "Klaviertrio in d-moll, op. 11" von Fanny Hensel, der älteren Schwester des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Es ist ein Werk von brillanter Virtuosität, aber auch Innerlichkeit. Der Klavierpart glich einem romantischen Klavierkonzert, das mit Streicherkantilenen überlagert ist.
Als Zugabe gab es ein Werk von einem Mann: Der Schlusssatz von Joseph Haydns "Trio in G- dur", der allerdings einer Frau gewidmet war.
