Gaukönigshofen (hag) Jahr für Jahr schlägt Oberlehrer a.D. Gerhard Schwarz zum Auftakt der Gaukönigshöfer Kirchweih interessante Seiten im Buch der Geschichte auf. In diesem Jahr wählte er die Geschichte des Bildhauers Johann Georg Auwera. 1740 in Würzburg geboren, verbrachte er die Kindheitsjahre in Würzburg bei Großvater und Bildschnitzer Jacob Auwera.
Bei seinem Vater Johann Michael Auwera, der sich ebenfalls als Bildhauer einen Namen machte und der sich nach der Heirat mit Maria Anna Lay in deren Geburtsort Aub niederließ, ging er in die Lehre. Nach sieben Wanderjahren kehrte er mit dem Meistertitel zurück nach Aub. Hier übernahm er vom Vater das alte Gasthaus "Zum Schwanen." 1769 ehelichte er die aus Randersacker stammende Ratsherrentochter Maria Margarete Schmidt. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor. In einer Zeit in der die Kunst alleine kaum einen Mann ernährte, war Auwera gezwungen, neben der Gastwirtschaft auch noch Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, um die Familie durchzubringen, schaffte es aber dennoch zu einem bescheidenen Wohlstand.
Von seinem emsigen Schaffen zeugen Arbeiten, die er in insgesamt rund 30 Ortschaften - im Ochsenfurter Gau bis in die Maintalgemeinden und hinunter bis nach Mergentheim - hinterließ. In der Gaukönigshöfer Schutzengelkirche besticht nicht nur der Zierrat an den Chorstühlen und den Altären. In der Eichelseer Kirche sind sowohl der Hochaltar wie auch die Seitenaltäre seine Werke.
Nachdem sich die Zeit des Rokoko zu Ende neigt, kündigt sich bereits 1783 ein Ende der künstlerischen Existenz an. Wirtschaftliche und familiäre Schwierigkeiten tragen dazu bei, dass Auwera 1811 total bankrott ist. Anfang des Jahres 1817 wird er im Auber Spital aufgenommen. Hier verbringt er arm und krank die Jahre bis zu seinem Tod am 29. Januar 1823.