Im Vorfeld des Bürgerbegehrens in Kürnach hatten die Befürworter und die Gegner des vom Gemeinderat geplanten Gewerbegebiets „Kürnacher Höhe“ die Gelegenheit, in einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ihre Meinungen auszutauschen. Das Gute daran: Erstmals saßen beide Seiten bei der Sitzung des Familienbeirates quasi öffentlich „an einem Tisch“ saßen. Einen informativen Mehrwert aber förderte die gut zweieinhalbstündige Veranstaltung nicht zu Tage.
Der Vorsitzende des Familienbeirates, Alois Palmetshofer, zugleich Moderator des Abends, tat gut daran, die Diskussion nicht ausufern zu lassen. Denn wie im Kommunalwahlkampf mischte sich mehr und mehr Polemik in die Debatte, so dass Palmetshofer nach gut zweieinhalb Stunden die Sitzung für beendet erklärte. Bis dahin hatten sowohl die Vertreter von der Bürgerinitiative „prokürnach“ als auch die des Gemeinderates, der mit einem Ratsbegehren den Bürgerentscheid auf den Weg gebracht hatte, ihren Argumenten konsequent wiederholt.
Vorwurfe gegen Bürgermeister
Neu war nur der öffentlich geäußerte Vorwurf einer Bürgerin an Bürgermeister Thomas Eberth (CSU), der Gemeinderat habe das Gewerbegebiet im „stillen Kämmerlein“ beschlossen. Dem trat Eberth entschieden entgegen und verwies auf mehrere Sitzungen des Gemeinderates, in denen diese Thematik öffentlich diskutiert worden war. „Sie dürfen auch die Gemeinderäte, die Sie gewählt haben, jederzeit schnappen und mit ihnen darüber reden“, so Eberth weiter, „und Sie dürfen auch jederzeit eine öffentliche Gemeinderatssitzung besuchen und sich direkt informieren.“
Am kommenden Sonntag, 27. September, sind dann die Bürger am Zug: Dann können sie von 8 bis 18 Uhr ihre Stimme für oder gegen das Gerwerbegebiet abgeben.