Am Freitag hat die Regierung von Unterfranken hat den Notfallplan für Würzburg aktiviert: Im Stadtgebiet werde eine weitere Unterkunft benötigt. Dort sollen – vorübergehend für sechs Wochen, so die Regierung – rund 200 Flüchtlinge untergebracht werden.
Am Sonntagmittag kam die Meldung aus dem Rathaus: Die Stadt bereitet die Kürnachtalhalle als Unterkunft für Flüchtlinge vor. Nachdem Stadt, Berufsfeuerwehr und Rettungsdienste in den vergangenen Tagen alle möglichen Unterkünfte im gesamten Stadtgebiet in Betracht gezogen und eingehen geprüft hätten, habe man sich nach einem Ortstermin für die Kürnachtalhalle entschieden.
In der Halle werden ab diesem Mittwoch, 2. September, voraussichtlich 200 Hilfesuchende untergebracht, so Stadtsprecher Christian Weiß. Genaue Details wolle die Regierung der Stadt Würzburg und den anderen beiden kreisfreien Städten im Regierungsbezirk, Schweinfurt und Aschaffenburg, bei einer Dienstbesprechung am Dienstag mitteilen.
Kurzfristig organisiert das Sozialreferat nun eine soziale sowie medizinische Betreuung und Untersuchung, das Catering, die Ausstattung sowie einen Sicherheitsdienst, so Weiß. Dazu sei bei der Stadt ein eigenes Organisationsteam eingerichtet. Bei den Vorarbeiten arbeite man eng mit dem Gesundheitsamt, dem Landratsamt Würzburg und den örtlichen Hilfsorganisationen zusammen, unter anderem dem Bayerischen Roten Kreuz.
„Bei einer Informationsveranstaltung am vergangenen Mittwoch im Hotel Karl signalisierten viele Lengfelder ihre Unterstützung, auf die wir jetzt zurückkommen müssen“, sagt Sozialreferentin Hülya Düber der Mitteilung zufolge. „Dafür danke ich Ihnen bereits heute.“ Im Hotel Karl sollen ab dieser Woche zwischen 15 und 18 Flüchtlinge untergebracht werden.
Die Hilfsbereitschaft der Würzburger „ist beeindruckend“, sagt Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Er danke allen, „die geholfen haben, verfolgte Menschen hier willkommen zu heißen“. Er bitte darum, „auch die Neuankommenden zu unterstützen“.
Diese zusätzliche Unterkunft in Lengfeld muss wegen des stark angestiegenen Zustroms von hilfesuchenden Menschen eingerichtet werden. Vor zwei Monaten erst eingerichtet, stößt die Aufnahmeeinrichtung in Schweinfurt jetzt bereits an ihre Kapazitätsgrenzen, heißt es im Schreiben der Regierung an die Stadt Würzburg. Mit welcher Zahl an Flüchtlingen die Stadt Würzburg rechnen muss, ist laut Rathaussprecher Weiß derzeit nicht vorherzusagen. Die Stadt Würzburg suche deshalb weiter intensiv nach Unterbringungsmöglichkeiten.
Ansprechpartner für mögliche Unterkünfte ist der Fachbereich Soziales bei der Stadt Würzburg (Mail: fb-soziales@stadt.wuerzburg.de) sowie für ehrenamtliche Hilfsangebote Burkard Fuchs, Veitshöchheimer Str. 100, 97080 Würzburg, Telefon: 0931/ 980 2231, Mobiltelefon: 0151/7266 8396.