Während des aktuell stattfindenden zweiten Lockdowns der Corona-Krise liegt das öffentliche Kulturleben brach. Konzerte, Lesungen, Museumsbesuche, Tanz- und Theaterabende können nicht stattfinden. Das ist bitter für alle Kunstliebhaber und oft existenziell dramatisch für Kulturschaffende aller Sparten, denen von einem Tag auf den anderen oft sämtliche Einnahmen weggebrochen sind. Mitglieder des Ensembles des Mainfranken Theaters riefen daher auf, eine Menschenkette zu bilden. 80 bis Hundert Personen fanden sich laut Polizei so am Montagnachmittag am Oberen Mainkai zusammen, um Solidarität mit allen städtischen, staatlichen und privaten Bühnen und allen freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern zu zeigen.
Alle möchten ein Zeichen setzen
"Hier und heute stehen wir alle aktiv miteinander ein für den Erhalt von Kunst und Kultur", spricht Hinricht Horn in das Mikrofon. Der Bariton am Mainfranken Theater war zuletzt in der Oper "Der goldene Drache" zu erleben. Neben Ensemblemitgliedern sind auch einige Passanten und Theaterfreunde gekommen. Ob jung oder alt, sie alle möchten gemeinsam ein Zeichen setzen. "Lasst uns miteinander Solidarität bekunden mit vielen freischaffenden Künstlern und Musikern und all denen, die an der Umsetzung kreativer Konzepte auf, hinter und neben der Bühne beteiligt sind", ruft Horn auf. Denn ihnen gehe es nicht so gut, wie den festangestellten Künstlern. Er spricht von den Künstlern, bei denen die staatlichen Hilfen nicht greifen, die seit März teilweise ohne jegliches Einkommen dastehen oder die, die nicht von Theatern eingeladen oder beschäftigt werden können.



Warm eingepackt und unter Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstandes sowie mit Mund-Nase-Masken standen die Teilnehmer etwa 20 Minuten am Oberen Mainkai und bildeten die Menschenkette. "Lasst uns alle miteinander ein Zeichen setzen für unser aller eigene kulturelle Zukunft, die den Kulturort Bühne, wie sie vor der Krise war, beinhalten soll", sagt Horn zum Abschluss.
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