Kultur und Kunst haben eine neue Adresse im Altort von Lengfeld: Die Kunst.Scheune in der Herrnhofstraße, in der Nähe des Ökumenischen Zentrums. Am Mittwoch gab es dort mit dem Meisterkonzert des Onufri Quartetts nach dem achtmonatigen Coronabedingten Lockdown wieder eine Veranstaltung, die gut angenommen wurde. Eindrucksvoll zeigten Ermir Abeshi, Arben Spahiu, Hindenburg Leka und Vlorent Xhafaj mit Werken von Johannes Brahms und Antonin Dvorák ihre musikalische Reife, hinzu kommt die einmalige Akustik der Kunstscheune.
In der ehemaligen Zehntscheune des Ritterstifts St. Burkard
Hof und Gebäude sind seit nunmehr acht Jahren im Besitz von Michaela Metz und Peter Range, denen es gelungen ist, ihre Vision von einem Kunst- und Kulturraum in dem historischen Gebäude unterhalb der Alten St. Laurentius-Kirche umzusetzen. Es handelt sich dabei um die ehemaligen Zehntscheunen des Ritterstifts St. Burkard, zu dem Lengfeld ab etwa 1408 gehörte. Wie der Lengfelder Lokalhistoriker Alois Hornung ermittelte, wurden in den Scheunen die Ernteabgaben der Lengfelder Bauern gelagert. Nach der Säkularisation 1803 nutzten verschiedene Besitzer die Gebäude landwirtschaftlich. Später wurde daraus das Gasthaus „Zum Engel“ und von 1978 bis 1987 war darin eine Filiale der Sparkasse untergebracht.
Peter Range und Michaela Metz haben den Hof und vor allem die zentrale Scheune einer radikalen Sanierung unterzogen. Dazu gehören ein komplett neues Dach, das Einziehen eines Zwischenbodens als Empore und neue Treppen, die alte Holzleiter erinnert an die frühere Funktion als Speicher. Moderne Technik projetziert das Bühnengeschehen auf eine groß dimensionierte Leinwand und vervollständigt so die visuelle Wahrnehmung. Der große Hof vor der Kunstscheune lädt auch unter Coronabedingten Abstandsregeln zum Entspannen in den Pausen ein und in den Toiletten dienen originale alte Futtertröge bei den Handwaschanlagen.
Nächste Veranstaltungen: 24. Juni: Der Traumträger, 3. Juli: Chorprojekt von Dorothea Völker, 23. Juli: Musikalische Lesung "Frau ohne Reue". Weitere Infos unter www.kunstscheune-wuerzburg.de