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WÜRZBURG: Lage auf dem Würzburger Wohnungsmarkt „belebt“

WÜRZBURG

Lage auf dem Würzburger Wohnungsmarkt „belebt“

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    Jürgen Kirchner ist Vorsitzender des Haus- und Grundstücksbesitzervereins in Würzburg.
    Jürgen Kirchner ist Vorsitzender des Haus- und Grundstücksbesitzervereins in Würzburg. Foto: Foto: Daniel Peter

    Um die Frage „Wird Wohnen in Würzburg zum Luxus?“ dreht sich am Dienstag, 14. November, eine öffentliche Diskussionsveranstaltung in der Reihe „StadtGespräch“. Wohnungssuchende empfinden die Lage auf dem Würzburger Wohnungsmarkt inzwischen oft als bedrückend – doch wie sehen das die Vermieter? Wir sprachen dazu mit Jürgen Kirchner. Der 49-jährige Rechtsanwalt ist Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins in Würzburg.

    Frage: Welches Gesamtprädikat geben Sie der Lage auf dem Würzburger Wohnungsmarkt?

    Jürgen Kirchner: Ich sage mal „belebt“. Die Nachfrage nach Wohnraum in Würzburg ist seit etwa 2010 deutlich gestiegen. Bis Anfang der 2000er-Jahre hatten wir eine starke Bewegung von der Stadt ins Land, die ist jetzt in die entgegengesetzte Richtung gekippt. Man darf auch nicht die steigende Zahl von Studenten vergessen, die ebenfalls auf den Wohnungsmarkt drängen. Und dann ist da noch der deutlich gesunkene Anteil an gefördertem Wohnraum. Der Staat hat sich seit den 80er-Jahren deutlich aus dem sozialen Wohnungsbau zurückgezogen, also ist auf diesem Sektor auch nicht mehr wirklich etwas dazugekommen.

    Ein knappes Angebot – das ist für Vermieter doch ein paradiesischer Zustand, oder?

    Kirchner: Wie man's nimmt. Die hohe Nachfrage macht die Auswahl der Mieter nicht einfacher. Denn das ist für unsere Mitglieder auch ein Problem: den geeigneten Mieter zu finden. Man kann den Leuten ja nicht in den Kopf gucken. Und viele Immobilienbesitzer sind finanziell auf die Vermietung angewiesen. Ein längerer Ausfall von Mietzahlungen beispielsweise kann da oft schon existenzbedrohend sein.

    Mit welchen Themen kommen Ihre Mitglieder zu Ihnen, wenn sie Hilfe brauchen?

    Kirchner: Meist geht es da zunächst um das korrekte Abfassen einen Mietvertrages und dann oft natürlich auch um die Nichtzahlung von Mieten. Das ist übrigens ein Problem, das es schon immer gab, da hat sich in den letzten Jahren nicht viel verändert. Themen sind oft auch Mieterhöhungen, Auseinandersetzungen um die Betriebskostenabrechnung oder um Mängelbeseitigung.

    Weil Sie Mängel bei Wohnungen ansprechen: Zumindest ein Teil der in Würzburg angebotenen Wohnungen steht nicht im Ruf, besonders modern und komfortabel zu sein.

    Kirchner: Das kann ich so nicht bestätigen. Unsere Mitglieder achten sehr darauf, einen guten Standard anzubieten. Denn wer eine gute Miete erzielen will, muss ja auch beachten, dass er sich auf einem Markt mit Konkurrenten bewegt.

    Welche Probleme sehen Sie beim Schaffen von neuem Wohnraum in Würzburg?

    Kirchner: Der wichtigste Punkt ist sicher das fehlende Bauland – da kann eine Kommune etwas tun. Und dann sind da natürlich die ständig gestiegenen gesetzlichen Anforderungen, zum Beispiel bei den Dämmvorschriften. Auf die wiederum hat eine Kommune keinen Einfluss.

    „StadtGespräch“ „Angebot klein, Kosten hoch: Wird Wohnen in Würzburg zum Luxus?“ – so lautet das aktuelle Thema in der Reihe „StadtGespräch“ am Dienstag, 14. November, um 19 Uhr im Rudolf-Alexander-Schröder Haus. Auf dem Podium werden Vertreter der Stadt Würzburg, von Wohnungsbauunternehmen, der Studierenden, von Sozialverbänden und vom Haus- und Grundbesitzerverein diskutieren. Die Zuhörer können sich zu Wort melden. Veranstaltet wird das „StadtGespräch“ von der Main-Post in Zusammenarbeit mit dem Rudolf-Alexander-Schröder-Haus. Der Eintritt ist frei.

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