Normalerweise könnte das Bayerische Kabinett alljährlich zur Faschingszeit in Veitshöchheim tagen, dann nämlich, wenn die Fernsehsitzung „Fastnacht in Franken“ ansteht. Angeführt vom Bayerischen Ministerpräsidenten Günter Beckstein kreuzen hier fast alle Ressortleiter in den Mainfrankensälen auf, die einem Ministerium vorstehen und einen Heidenspaß an der fränkischen Fastnacht haben.
Obwohl die fünfte Jahreszeit noch nicht begonnen hat, kommt auf die Landkreisgemeinde am 5. August ein neuerlicher Auftrieb zu: Beckstein & Co. erscheinen zur Kabinettsitzung in der Veitshöchheimer Landesanstalt – ohne Spaßfaktor – versteht sich, weil's eine Arbeitssitzung und keine Prunksitzung ist.
Soviel geballte bayerische Politprominenz auf einmal hat die Landkreisgemeinde – außer im Fasching eben – noch nicht erlebt. Dementsprechend ist man im Rathaus gerüstet und schafft das Goldene Buch in die Landesanstalt. Vorgesehen ist unter anderem eine Begrüßung durch die Gemeinde.
Diesen Akt der Freundlichkeit sollte Bürgermeister Rainer Kinzkofer vornehmen. Doch – welch Schmerz – er muss diese publicity-trächtigen Auftritt mit Blitzlichtgewitter sausen lassen, weil er mit dem hohen Besuch aus München die Stätte tauscht und just zum gleichen Zeitpunkt in der Landeshauptstadt weilt. Dafür kommt sein Stellvertreter Oswald Bamberger ganz groß raus, der sich dann Trachteng'wanderl mit der Prominenz abblitzen lassen kann.
Und wie geht der Tag weiter? Für die Kabinettsitzung hat das Protokoll 10 bis 12.30 Uhr eingeplant. Danach stehen Ministerpräsident Beckstein und der eine oder andere Minister bei einer Pressekonferenz Rede und Antwort, bevor es unters Volk geht.
Beckstein begibt sich dann mit einem Teil seines Gefolges auf Weintour. Vorgesehen ist im Landkreis Würzburg ein Besuch des Weinguts Schmitts Kinder in Randersacker. Danach geht's weiter in den Winzerkeller nach Sommerach.