Wie der Firmenchef bei der Betriebsbesichtigung von Landrat Eberhard Nuß den Besuchern erklärte, bieten die von ihm entwickelten, nach seinen Worten formschönen Module, ohne Rahmen und den unsichtbaren Befestigungen einen ästhetischen Anblick.
Für den Elektromeister begann die Photovoltaikzeit 1996 mit der Anlage auf dem Dach seines Hauses. Laut Engelhardt, der sich selbst als Pionier in Sachen Solarenergie bezeichnet, eröffnete er zunächst einen Elektroladen in der Stadt. 2007 bezog er das neue Firmengelände auf dem Anwesen der ehemaligen „Frankenstuben“ am Ortsausgang in Richtung Bieberehren.
Der Betrieb, zu dem die Großhandelsfirma Solar Natur gehört, bietet mit 22 Mitarbeitern bundesweit Photovoltaik aus einer Hand. Im Gespräch mit dem Kreischef verhehlte Engelhardt nicht, dass die Kürzung der Einspeisevergütung eine Veränderung im Anlagenbau mit sich bringen wird. Künftig sinkt diese Vergütung von 24,4 Cent auf 19,5 Cent bis zu zehn Kilowatt, und auf 16,5 Cent über zehn Kilowatt und bei Freiflächen auf 13,5 Cent. Engelhardt prophezeit, dass weniger Großkunden in Solaranlagen investieren werden. Daher befasst er sich auch mit der Windkraft. Neben dem auf seinem Betriebsgelände installierten Kleinstwindrad, an dem er Erfahrungen sammelt, befasst sich Elektro-Engelhardt auch mit der Weiterentwicklung zur Stromspeicherung und mit Batterieladesystemen. Das Speichern ist auch für den Landrat „das A und O“ nicht nur für den Hausgebrauch sondern auch für die Industrie. Von Bedeutung ist für Bernd Engelhardt, die Energie dort zu erzeugen, wo sie gebraucht wird. Wie Eberhard Nuß ausführte, werden von dem bundesweit benötigten Strom 17 Prozent durch erneuerbare Energie gewonnen. Ein Gutachten, so der Landrat, wird klären, wie hoch im Landkreis Würzburg der Stromverbrauch liegt und wie viel davon durch alternative Energie erzeugt wird. Dann kann jede Kommune prüfen, ob und wo noch Windkraft- oder Solaranlagen gebaut werden können.
Bernd Engelhardt schnitt auch das Thema der in Röttingen fehlenden Gewerbeflächen an. Bürgermeister Martin Umscheid sieht die Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt erschöpft: Die in Frage kommenden Flächen am östlichen Stadtrand scheitern am Hochwasserschutz der Tauber und ein weiteres, nördlich gelegenes Gelände liegt zu nahe an der Rippach. Bei einer weiteren Fläche würden die Erschließungskosten so hoch liegen, dass es, laut Umscheid nicht zu verantworten ist.
Ein weiteres Thema kreiste um den Mangel an Fachkräften. Laut Bernd Engelhardt, der in seinem Betrieb einen Elektriker ausbildet, sind auf dem freien Markt Fachkräfte kaum zu bekommen. Laut Martin Umscheid betrifft dies das gesamte Taubertal. Hier lassen sich für Arbeitgeber selbst für die nicht qualifizierten Bereiche kaum Hilfskräfte finden.