Seit seinem Amtsantritt besucht Landrat Thomas Eberth regelmäßig die 52 Gemeinden im Landkreis Würzburg. Dieser Tage besuchte er mit einer Experten-Delegation aus dem Landratsamt die Gemeinde Bieberehren mit ihren 869 Einwohnern.
Im Sitzungssaal des Bauhofs wurde er und seine Delegation von Bürgermeister Engelbert Zobel und seinem Stellvertreter Wilfried Schindler begrüßt und anschließend über die aktuelle Entwicklung, Sorgen und Nöte der Gemeinde informiert. Ganz oben stand hierbei das Thema "Starkregenereignisse" wie zuletzt am 1. August 2024. Dabei ging es Zobel vor allem um die Probleme mit der Wasserrückhaltung und um Alternativen der Regenrückhaltung. Da zurzeit in Bieberehren und Röttingen eine Flurneuordnung stattfindet, werde die "Drei-Flüsse-Gemeinde" mit Tauber, Gollach und Steinach für eine Neuregelung beraten.
Die Trockenmauer an der ehemaligen Gaubahntrasse am Fünf-Sterne-Radweg "Liebliches Taubertal" ist teils eingestürzt. Sie müsste komplett saniert werden. Das ALE sieht keine Fördermöglichkeit. Eberth konnte hierzu auch keine Förderzusage in Aussicht stellen. Sie soll abgetragen und die Böschung mit einem begrünten Hang versehen werden.

Nicht nur im Namen, sondern auch in der Natur ist Bieberehren mit den Bibern in enger Verbindung. Den Bauern brechen wegen Untergrabungen Felder ein. Kürzlich ist gar ein angenagter Baum auf einen Traktor gefallen. Landrat Eberth musste zugeben, dass man dem Thema nicht Herr wird. Eberths Hoffnung ist, dass eine Entnahme von Bibern in ein paar Jahren möglich ist.
Aussicht auf staatliche Fördermittel
Bieberehren und seine zwei Ortsteile haben sechs Kirchen und Kapellen. Die Kirche, so der Bürgermeister, wälze immer mehr Kosten auf die Kommune ab und die rechtliche Situation sei unklar. Die Heizungsanlage im "Haus der Vereine" ist kaputt. Aufgrund des alten Gebäudes ist die Dämmung schwierig und im Verhältnis teuer. Rico Neubert, Leiter Regionalmanagement, sagte seine Unterstützung zu und wird Berater schicken. Dafür gebe es Fördermittel.
Zobel zufolge gibt es für den Eingang am "Haus der Vereine" einen Planentwurf für einen barrierearmen Zugang. Dieser soll mit Leader gefördert werden. Zusätzlich hat der Landkreis-Chef auf seine Unterstützung wie das Förderprogramm des Landkreises und der Sparkassen-Stiftung hingewiesen.
Nina Opfermann, Geschäftsbereichsleitung am Landratsamt Würzburg, konnte den Rathauschef beruhigen, dass neue Förderprogramme für Feuerwehrsirenen geplant sind, da seine Anträge meist wegen Überzeichnung abgelehnt wurden. Auf große Unterstützung hofft Zobel beim Glasfaserausbau. Bisher wurden die Förderanträge abgelehnt. Neubert will die Angelegenheit überprüfen.
Lob für das Engagement und den Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft
Lob gab es vom Landrat zum neuen Baugebiet "Am Schirm". Susanne Harder vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Röttingen wies bei dieser Gelegenheit neben dem günstigen Preis von 120 Euro pro Quadratmeter auf das patentierte "Monosystem" bei der Erschließung hin. Viel Anerkennung von der Würzburger Delegation gab es auch für den Spielplatz, der in Eigenregie neu gebaut wird. Geräte und Material stellt die Gemeinde, Bürger helfen freiwillig.
Am Ende zeigte sich der Landrat auf der "Baustelle Spielplatz" beeindruckt. "Die Gemeinde Bieberehren ist ein gutes Beispiel dafür, wie viel eine kleine Kommune gestalten kann", so Eberth. "Das liegt sicher auch an dem großen persönlichen Engagement der Bürgerinnen und Bürger.