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WÜRZBURG-LAND: Lehrer sorgen sich um die Mittelschule

WÜRZBURG-LAND

Lehrer sorgen sich um die Mittelschule

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    Klaus Wenzel, Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), besuchte die Volksschule Höchberg, um mehr über die Sorgen und Nöte der Lehrer zu erfahren. Zu der Veranstaltung unter dem Motto „BLLV vor Ort“ hatte Stephan Debes, Vorsitzender des BLLV-Kreisverbandes Würzburg-Land, eingeladen.

    Gesprächsbedarf gab es reichlich. So wolle die bayerische Staatsregierung 857 Stellen im Schuljahr 2011 und ein Jahr darauf weitere 1134 Lehrerstellen an Grund- und Hauptschulen sowie 129 an Realschulen sperren, heißt es von Seiten des BLLV: Wenzel: „Lehrermangel, massenweise arbeitslose junge Lehrer und Unterversorgung an Schulen dürfen nicht zum Dauerthema werden.“ Die Lehrkräfte sorgten sich aufgrund der zurückgehenden Schülerzahlen um die Zukunft der Mittelschule. Wird diese Schulart allmählich in den Realschulen aufgehen, lautete eine Frage an den BLLV-Präsidenten. Wenzel zeigte sich in Sachen Mittelschule skeptisch: „Das ist keine Lösung mit Nachhaltigkeit“. Seine Prognose: Wegen der demografischen Entwicklung gebe es wie in anderen Bundesländern auch in Bayern in fünf Jahren nicht mehr flächendeckend alle drei Schularten Gymnasium, Realschule und Mittelschule nebeneinander. Wenzel wünschte sich neben dem Gymnasium eine neue Schulart, die auf das Klassenlehrerprinzip setzt und die auch alle Abschlüsse bis zum Abitur anbietet. Der BLLV-Präsident forderte eine neue Lernkultur, die den Schülern Zeit lässt, die Fehler als Anstoß für neue Lernprozesse begreift und die individuelle Förderung des einzelnen Kindes in den Vordergrund stellt.

    An der Volksschule Veitshöchheim stand BLLV-Bezirksvorsitzender Gerhard Bleß den Lehrern Rede und Antwort. Dabei wurde neben der aktuellen Lage der Mittelschulen sowie deren Zukunft besonders die gestiegene Arbeitsbelastung der Pädagogen diskutiert. In diesem Zusammenhang forderte Bleß, in den kommenden Jahren die Klassen- und Gruppenstärken an den Schulen erheblich zu verringern sowie die Unterrichtsverpflichtung der Schulleiter und deren Stellvertreter zugunsten von dringend benötigter Leitungszeit deutlich zu reduzieren.

    „Wenn in den kommenden Jahren der Ausbau der Ganztagsschulen, der Erhalt der Mittelschulstandorte sowie eine verstärkte Inklusion von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten und Behinderungen in die Regelschulen umgesetzt werden soll, wird das nicht ohne zusätzliches Personal gehen“, so der BLLV-Bezirksvorsitzende.

    Joachim Dutz, stellvertretender Leiter der Abteilung Dienstrecht und Besoldung im BLLV Unterfranken, diskutierte an der Volksschule Unterpleichfeld mit den Lehrkräften insbesondere über die vielfältigen Neuregelungen durch die zum 1. Januar in Kraft getretene Dienstrechts- und Besoldungsreform. Dutz kritisierte dabei vor allem die geplante Kürzung der Junglehrergehälter sowie die Streichung von Geldmitteln für die Vergabe von Leistungselementen bei der Besoldung der Lehrer.

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