Trotz kräftiger Investitionen in beide Leinacher Kindergärten hielten sich die finanziellen Auswirkungen in den jeweiligen Rechnungsergebnissen für das Vorjahr in Grenzen. Grund für nur relativ geringe Defizite im Jahresabschluss 2021 waren Rücklagen, die in der Vergangenheit aufgebaut worden waren. Dadurch konnten höhere Ausgaben kompensiert werden. Die Etat-Kalkulation für das laufende und kommende Jahr bezeichneten sowohl Klaus Stockmann für den St.-Elisabeth-Kindergarten wie auch Martin Endres für die Barbara-Gram'sche Kindergartenstiftung als schwierig.
Welche Auswirkungen die rege Bautätigkeit im Neubaugebiet "An der Linde 2" und die Zuzüge durch ukrainische Kriegsflüchtlinge auf den Platzbedarf in den beiden Kindergärten haben wird, lässt sich nach Aussage beider Verantwortlicher absolut nicht abschätzen. Mit dem im Mai 2021 in Betrieb genommen Erweiterungsbau für den Barbara-Gram'schen Kindergarten aber stehen zumindest räumliche Kapazitäten zu Verfügung. Denn neben einem freien Gruppenraum ist aktuell auch ein Wohncontainer ungenutzt, der zur Überbrückung während der Bauphase gedient hatte.
Personelle und organisatorische Neustrukturierung
Mit der Erweiterung einher gegangen war laut Kindergarten-Leiter Philip Göpfert auch ein personelle und organisatorische Neustrukturierung. Das Personal besteht samt Hausmeister und Gärtner aktuell aus immerhin zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, betonte Göpfert. Auf Basis der momentanen Situation erfolgte der Etat-Entwurf für den Barbara-Gram'schen Kindergarten. Bei deutlich gestiegenen Elternbeiträgen von 95.661 Euro auf 117.210 Euro wird für das Jahr 2022 ein minimales Plus von 1797 Euro prognostiziert. "Sollte aber eine Nutzung der freien Räumlichkeiten nötig werden, wäre wegen des zusätzlich erforderlichen Personals ein Defizit unausweichlich", bemerkte auch Bürgermeister Arno Mager (UBL).
Im Rückblick auf das Vorjahresergebnis zum Betrieb des Barbara-Gram'sche Kindergartens ergab sich ein Minus von 28.201 Euro. Hierzu hatte die Gemeinde bereits einen Verlustausgleich von 15.000 Euro zugesichert. Der Restbetrag von 13.201 Euro konnte durch die Kindergartenstiftung aus Rücklagen der Vorjahre ausgeglichen werden. Eine Defizitübernahme durch die Gemeinde war somit nicht erforderlich.
Erweiterung am Kindergarten konnte noch nicht offiziell in Betrieb genommen werden
"Eine relativ stabile Entwicklung seit der Erweiterung und dem Umbau im Jahr 2018", registrierte Klaus Stockmann (CFW) in seiner Funktion als Vorsitzender des Trägervereins des St.-Elisabeth-Kindergartens. Das Jahresrechnungsergebnis 2021 bezeichnete Stockmann als Punktlandung. Bei einem kalkulierten Gesamtvolumen von 469.251 Euro belief sich das Rechnungsergebnis auf 452.034 Euro. Statt des geplanten Plus von 12.116 Euro konnte der Überschuss sogar auf 41.765 Euro gesteigert werden. Für das laufende Jahr hingegen geht Stockmann von einem voraussichtlichen Minus von 37.285 Euro aus. Dies ist begründet durch Kosten für Restarbeiten aus dem Umbau, führte der Vorsitzende aus.
"Durch die turbulenten Pandemie-Auswirkungen hatte eine offizielle Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus für den Barbara-Gram'schen Kindergarten bisher nicht erfolgen können", bedauerte Bürgermeister Arno Mager. Jedoch äußerte er die Hoffnung, bei entsprechender Entwicklung der Infektionslage eine solche Veranstaltung ab Mai durchführen zu können.