Die Malteser gibt es an rund 700 Standorten und nun auch ganz in der Nähe, und zwar in der Tückelhäuser Straße in Ochsenfurt. Am Sonntag wurden die Malteser Ochsenfurt offiziell gegründet. Dazu gab es an diesem Tag einen feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Burkard mit Pfarrer Oswald Sternagel und Diakon Norbert Hillenbrand, welcher als Ortsseelsorger der Malteser berufen wird.
Bei einem anschließenden Festakt hatten unter anderem Stadtbeauftragter Ralf Pfeffer, Bürgermeister Peter Juks, Vizepräsidentin Gräfin von Westphalen und Diözesanleiter Hans-Georg von Mallinckrodt Glückwünsche zum Ausdruck gebracht. Alle Redner waren beeindruckt von der Leistung der Ehrenamtlichen. „Sie haben etwas geschaffen, worauf man stolz sein kann“, so Ralf Pfeffer.
Neben zahlreichen Stadtbeauftragten der Malteser aus der Region, kamen unter anderem Alexander Schraml vom Kommunalunternehmen Würzburg, Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib und stellvertretende Landrätin Karen Heußner und bekundeten viel Lob und Dank. Zur Überraschung aller gab es während der Festlichkeiten eine Videobotschaft des Präsidenten der Malteser Constantin von Brandenstein-Zeppelin und des Geschäftsführers Elmar Pankau.
Man betonte auch die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen, wie dem BRK und dem THW Ochsenfurt. Man wolle keine Konkurrenz darstellen, sondern das bestehende Angebot ergänzen.
Am Nachmittag kamen dann rund 200 Interessierte zum Tag der offenen Tür, um das neue Gebäude und die Arbeit der Malteser kennen zu lernen. In der Malteser Dienststelle gibt es nun Kursräume, Umkleidekabinen, Lagerräume und eine Küche, in der sich die Hospizarbeiter zu regelmäßigen Gruppenstunden treffen. Auch eine Chill-Ecke hatte man nach dem Wunsch der Jugend konzipiert. Zu sehen war zudem das neue Blaulichtfahrzeug, mit dem die Malteser auf Sanitätsdiensten präsent sein werden. In Zukunft wird es noch ein weiteres Transportfahrzeug geben.
Seit 27. Juli sind die Malteser nun schon in den Räumlichkeiten des ehemaligen Modegeschäftes Adessa untergebracht. Circa 2500 Stunden haben die Ehrenamtlichen in den Bau gesteckt, denn alles musste von der Pike auf geplant werden – vom Bleistift bis zum Gebäudeschnitt. „Die Idee ist exakt vor 48 Wochen und 2 Tagen entstanden, nämlich auf der Weihnachtsfeier des Sanitätszuges Würzburg. Ab da ging es ans Planen“, erzählt Stadtbeauftragter Ralf Pfeffer.
Im März wurde dann abgestimmt und die Neugründung des Stadtverbandes beschlossen. Das Objekt in der Tückelhäuser Straße stand dabei von Anfang an im Fokus der Gespräche, denn die Lage mit einer günstigen Anbindung sowohl zur Südtangente als auch zur Innenstadt sei nach Pfeffer ideal.
Eine Neugründung ist bei den Maltesern etwas ganz Besonderes, denn seit über 20 Jahren gab es in Bayern keine mehr. Im Gegenteil: In der Vergangenheit mussten teilweise Stadtverbände geschlossen werden oder sich zusammenschließen, da sie zu wenige Mitglieder hatten. Derzeit sind 51 ehrenamtliche Mitarbeiter in Ochsenfurt tätig. „Hier haben wir zwar keinen Helfermangel, doch Ehrenamtliche kann man nie genug haben. Wer dazu kommen möchte, ist herzlich Willkommen und bekommt die Ausbildung, die er braucht“, erklärt Pressesprecherin Christina Gold. „Man spürt, dass gerade durch die Neugründung des Verbandes in Ochsenfurt ein gesundes Interesse am Ehrenamt da ist“, ergänzt Ralf Pfeffer.
Bei den Maltesern gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich zu engagieren. Neben Sanitätsdiensten und verschiedenen Erste Hilfe Kursen bieten die Malteser als einzige Organisation in der Region die Ausbildung zum Betriebssanitäter an. In den Räumlichkeiten wird auch die Ausbildung zum Schulsanitäter stattfinden. Die Hospizdienste, die bereits seit 2003 in Ochsenfurt angeboten werden und zuvor in der Main Klinik untergebracht waren, hatte man bei den Maltesern integriert.