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MARKTBREIT: Leo-Weismantel-Realschule wird 165

MARKTBREIT

Leo-Weismantel-Realschule wird 165

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    Schulfest: Trotz hoher Temperaturen ließ es sich unter den großen Bäumen im Hof der Leo-Weismantel Realschule gut feiern.
    Schulfest: Trotz hoher Temperaturen ließ es sich unter den großen Bäumen im Hof der Leo-Weismantel Realschule gut feiern. Foto: Foto: Robert haaß

    Um die staatliche Anerkennung für eine solche Schule zu bekommen, legte Wohl in Würzburg das Lehrerexamen in Französisch erfolgreich ab. Am 11. September 1849 erteilte die „königliche Gerichts- und Polizeibehörde“ den positiven Bescheid zur Einrichtung eines „Erziehungs- und Handels-Lehr-Instituts“.

    Bildung war wohl sehr gefragt damals, die Schule bekam positive Beurteilungen von den staatlichen Prüfungskommissionen, die Schülerzahlen wuchsen stetig. Und das, obwohl im Nachbarort Segnitz eine ähnliche Schule gegründet wurde, das Brüsseler Institut.

    Als im Schuljahr 1873/74 die Schülerzahl in Marktbreit auf 180 angewachsen war, mussten Schule und Internat neu gebaut werden, ansonsten war der Schülerandrang nicht zu bewältigen. 1875, im Alter von 57 Jahren übergab Salomon Wohl die Leitung der Schule Josef Damm, er starb 85-jährig im Jahr 1902. Auf dem jüdischen Friedhof in Rödelsee ist sein Grab zu finden.

    Aufgabe Josef Damms war es, 1875 das erste Institutsgebäude in der Ochsenfurter Straße zu bauen. Aus der Schule für Knaben israelitischen Glaubens war zwischenzeitlich eine offene Realschule entstanden, die von Katholiken, Protestanten, Orthodoxen und natürlich Juden gleichermaßen besucht wurde. Und die Schule war international: Die Schüler kamen aus ganz Europa, sogar aus Amerika.

    Ab dem Jahr 1933 gibt es in den Schülerlisten keine jüdischen Schüler mehr, die bayerische Schulreform 1937 machte die Schule zur Städtischen Oberschule, die Gleichschaltung der Bildungseinrichtungen sollte unbequeme und weltanschaulich andersdenkende Privatschulen ausschalten. Die Stadt Marktbreit als Schulträger richtete die erste Mädchenklasse ein. Kurios: 1954 wurden die Mädchenklassen wieder untersagt und erst 1965 Schülerinnen wieder zugelassen.

    Heute ist die staatliche anerkannte private Leo-Weismantel-Realschule Marktbreit die älteste weltliche Schule im Umkreis und führt in allen drei Wahlpflichtfächergruppen zum Realschulabschluss. Seit 30 Jahren bietet das Bildungswerk Marktbreit im sozialen Zweig eine weitere Möglichkeit für den Realschulabschluss.

    Dass die Schule nicht in ihrer Tradition erstickt, zeigt das Leben am Schulfest, mit Theater, Chorauftritten und anderen Präsentationen. Die Schule ist nicht mehr aus der Stadt Marktbreit wegzudenken und hat, als durchaus überschaubares Institut mit ihren rund 400 Schülern, Wirkung weit über die Region hinaus.

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