Zum Tauber-Radweg erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:
Der Abschnitt des Tauber-Radweges zwischen Bieberehren und Reinsbronn-Bahnhof gehörte zu den landschaftlich schönsten entlang der romantischen Strasse. Ein schattiger Ort entlang des Flußufers zwischen ehemaliger Bahnlinie und Tauber. Mit annähernd zwei Dutzend grossen, mächtigen Laubbäume von teilweise mehr als einen Meter Durchmesser. Eine Idylle für Hochglanzprospekte, die angesichts ausgeräumter Landschaft anderswo versöhnte. Auch sie gehört der Vergangenheit an: "Pflegemaßnahmen" haben innerhalb kürzester Zeit sämtliche Baumriesen zu Biomasse gemacht.
Alle in das Bundes-Naturschutzgesetz gepackten Faktoren für den Erhalt von Landschaft, Flora und Fauna wurden offensichtlich in die Tonne getreten und das Schützenswerte in einem Arbeitsschritt klein gemacht. Spaziergängern traten die Tränen der Wut in die Augen als ihnen das Ausmass der Fällaktion gewahr wurde. Was nutzen Naturschutzgesetze, wenn die Haltung der Verantwortlichen losgelöst ist von Kultur, Landschaft, Radwegnutzern, Tieren und Pflanzen?
Die verantwortliche Behörde in Unterfranken sollte sich diesem Bild vor Ort stellen und überlegen ob sie weiterhin die Interessen der Hackschnitzelindustrie bedienen oder nicht doch auch mal an den Naturschutz denken will. Mit Augenmass und Interessenausgleich hat das alles nichts zu tun. Sondern mit fassungsloser Ignoranz.
Helmut Fehler
97990 Weikersheim