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Leserforum: Schritt für Schritt vorangehen

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Leserforum: Schritt für Schritt vorangehen

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    Die derzeitige Debatte um die gescheiterte Namensgebung für die Grundschule Aub nach Alfred Eck, dem Retter von Baldersheim und Opfer der Nazigewaltherrschaft, wird von Leserbriefschreibern außerhalb Aubs meist von Unverständnis für den aktuellen Stadtratsbeschluss geprägt.

    Schule und Bürgerschaft als betroffene Bewohner der Gollachstadt, die sich künftig mit der „Alfred-Eck-Schule“ identifizieren sollten, drücken dagegen in Verantwortung für die ihnen anvertrauten Kinder ihre Bedenken aus.

    Bevor sich hier bald unversöhnliche Blöcke gegenüber stehen, sollte man innerhalb und außerhalb der Stadtgemeinde bedenken, ob es wirklich so klug war, die Stadt mit der längst fälligen Ehrung ihres aufopferungsvollen Sohnes nur mit dem schon einmal gescheiterten Vorschlag zur Benennung der Schule nach Alfred Eck zu bedrängen.

    Dabei liegen gerade jetzt durch die kontrovers aber demokratisch geführte Debatte respektable Vorschläge auf dem Tisch, die vermutlich große Zustimmung in der Auber Bevölkerung erhalten werden: eine Alfred-Eck-Straße, eine Gedenkstätte an der Stelle am Marktplatz, wo der „Held ohne Waffen“ getötet wurde, eine Gedenktafel am Geburtshaus Alfred Ecks.

    All das sollte man verwirklichen, denn solch ein Gedenken birgt genügend Anreiz, mit den Kindern der 4. Klasse Alfred Ecks Opfer für Frieden ohne Angst vor Überforderung würdevoll zu thematisieren.

    Sollte sich in der Stadt Aub daraus auch Stolz auf ihren mutigen Bürger Eck entwickeln, hätte ich keine Bedenken mehr, dass Schüler-, Lehrer- und Elternschaft mit der gesamten Bürgerschaft am Ende eines vernünftig geführten Diskurses in naher Zukunft für ihre Schule den Namen „Alfred-Eck-Schule“ selbst wünschen, beschließen und sogar mehrheitlich akzeptieren.

    Als ehrenamtlicher Lese-Opa durfte ich die kleine Schule an der Gollach über vier Schuljahre kennen lernen. Diese Schulgemeinschaft mit Rektor Stephan an der Spitze ist sehr wohl in der Lage, Alfred Ecks in Projekten zu gedenken, aber bestimmt nicht in der gewünschten Besonnenheit, wenn die Erwachsenen sich in der Sache überhaupt nicht einig sind.

    Denn worum ginge es momentan im Unterricht? Um den Streit zur Namensgebung und nicht wie eigentlich gewünscht um die Person Alfred Eck und seine Tat.

    So bleibt dem Stadtrat gemeinsam mit Schule, Bürgerschaft, Kirche und Verbänden die ehrenvolle Aufgabe, sich in eine Geschichtswerkstatt „Künftige Ehrung des mutigen Sohnes unserer Stadt Alfred Eck“ zu begeben, in die man auch erfahrene Experten zur Erinnerungskultur einlädt.

    Dann kann man Schritt für Schritt vorangehen: Gedenkstätte, Straßenbenennung, Gedenktafel und vielleicht dann doch eine von allen getragene „Alfred-Eck-Schule“.

    Frank Stößel
    97299 Zell am Main

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