Neun Jahre war Helmut Ziegler als Amtschef in Uffenheim. Zuvor waren Würzburg, Bad Kissingen, Karlstadt, Lohr und Schweinfurt seine beruflichen Stationen. Die Arbeit habe ihm sehr viel Spaß gemacht. Vieles sei nun anders als bei seinem Amtsantritt, sagte Ziegler. Das Schloss, in dem ein Teil des Amtes untergebracht ist, sei saniert, gegenüber ein Neubau entstanden. Er sprach auch die Schließung der Beratungsstelle in Neustadt/Aisch an, wobei er hoffte, dass mit dem Sprechtag eine annehmbare Lösung gefunden worden sei. Auch kritisierte er die hohe Arbeitsbelastung der Mitarbeiter, obwohl das Uffenheimer Finanzamt bayernweit nur „unterdurchschnittlich unterbesetzt“ sei. Trotzdem habe das Miteinander gestimmt, freute er sich. Dies brachte die Note 2,51 bei einer Mitarbeiterbefragung zum Ausdruck (bayernweit: 2,97).
Nicht nur in diesem Fall hat das Amt gute Zensuren erhalten. Die Kunden schätzten wohl dort den guten Service. Die Note 1,35 für die Uffenheimer Behörde sei deutlich besser als die bayernweite Durchschnittsnote von 1,45, wie Roland Jüptner, Präsident des Bayerischen Landesamts für Steuern, in seiner Festrede bekannt gab.
Jüptner ging auf die nicht immer leicht zu verstehenden Steuergesetze und auf Steuersünder ein, wobei nach seinen Worten Einfachheit keine hinreichende Bedingung für Gesetzesbefolgung ist. Er ist aber überzeugt, dass die Steuerverwaltung die Bereitschaft, Steuern zu zahlen, bei den Ehrlichen durch Service fördern kann. Den Unehrlichen müsse man mit der Strenge des Gesetzes entgegentreten.
Ein Umfrageergebnis nutzte auch die neue Amtschefin Liane Claus zum Einstig. Denn bei Unternehmen mit einer weiblichen Führungsspitze sei der Umsatz um 30 Prozent gestiegen. Wie sich das Steuereinkommen in ihrem Amtsbezirk entwickeln wird, ließ sie offen. Nach Stationen in Ansbach und Fürth habe sie die Stelle nun in Uffenheim angetreten, zum einen, weil sie nun Amtsleiterin sei, zum anderen aber auch „Schlossherrin mit 99 Bediensteten“, scherzte sie, aber als solche wolle sie die Mitarbeiter nicht behandeln, sei ein gutes Betriebsklima doch Voraussetzung, den Kunden serviceorientiert zu begegnen. Nach dem Festakt lud sie zur Schlossbesichtigung ein.
In seinem Grußwort würdigte Personalratsvorsitzender Andreas Herbst seinen früheren Chef als einen Menschen, dem das Wohl der Beschäftigten am Herzen gelegen habe. Er mahnte aber, dass die Personalausstattung einen bedenklichen Tiefstand erreicht habe. Positiv sei, dass nach 30 Jahren in Uffenheim wieder Anwärter ausgebildet werden, die danach aber wohl nach München müssten, bedauerte er. Bürgermeister Georg Schöck hob den guten Ruf des Uffenheimer Finanzamts hervor und hoffte, dass nun die Brandmeldeanlage funktioniere, obwohl auch die Stadt Geld benötige und bei Fehlalarmen Gebührenbescheide verschicken könne, schmunzelte das Stadtoberhaupt. Landrat Walter Schneider hob die gute Kundenorientierung des Amtes hervor und Michael Fritzsch, Vizepräsident der Steuerberaterkammer Nürnberg, rief zu sachgerechter Betrachtung der Fälle auf, um gemeinsam gute Lösungen zu finden.