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GROMBÜHL: Liebe für alle, Hass für keinen

GROMBÜHL

Liebe für alle, Hass für keinen

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    Die städtische Wirtschaftsschule freut sich über das Zertifikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, rechts Zehramur Aksu, in der Mitte Schulleiter Udo Winkler, rechts daneben Johannes Sieber sowie die Paten der Sparkasse Mainfranken Matthias Muth und Roland Christ.               FOTO: Baumeister
    Die städtische Wirtschaftsschule freut sich über das Zertifikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, rechts Zehramur Aksu, in der Mitte Schulleiter Udo Winkler, rechts daneben Johannes Sieber sowie die Paten der Sparkasse Mainfranken Matthias Muth und Roland Christ. FOTO: Baumeister

    Erhält man eine Auszeichnung, kann man sich normalerweise zurücklehnen, über den Preis freuen und sich nach der vorher nötigen Anstrengung wieder anderen Dingen widmen. Bei der Auszeichnung für die städtische Wirtschaftsschule in der Pestalozzistraße in Grombühl war das anders. „Jetzt geht es erst richtig los“, sagte Zehramur Aksu bei der Übergabe des Schildes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

    Denn, erläuterte die Regionalkoordinatorin des bundesweiten Projektes, das Schild, das künftig eine Wand in der Schule schmücken wird, sei keine Medaille, sondern ein Post-It aus Metall. „Es soll euch täglich daran erinnern, nicht nachzulassen in Euren Bemühungen“. Konkret, so die Fachfrau, gehe es darum, hinzuschauen, wo etwas nicht passt und dagegen aktiv vorzugehen. „Das gilt auch, wenn ihr diese Schule verlassen habt. Tragt die Gedanken ins Arbeitsleben, in die Familie und in den Freundeskreis.“

    20. Schule in Würzburg

    Eine große Aufgabe für die Siebt- bis Elftklässler, von denen mindesten die Hälfte Elternteile mit nicht deutschen Wurzeln und etwa jeder zehnte einen ausländischen Pass hat, so Schulleiter Udo Winkler.

    Die Schule, zählte Aksu auf, ist die 20. in Würzburg, die 468. in Bayern und die 2320. in Deutschland, in der sich Schüler und Lehrer verpflichten, Rassismus nicht nur zu ächten, sondern aktiv gegen alle seine Erscheinungsformen vorzugehen. „Willkommen im größten Schülernetzwerk der Bundesrepublik“ rief sie den jungen Menschen zu.

    Auch wenn das Siegel also nicht so besonders ist, war der Tag für die zwölf Klassen doch einzigartig. „Ich kann mich nicht erinnern, wann das letzte Mal in 24 Jahren, in denen ich an dieser Schule bin, alle Schüler hier in der Turnhalle zusammengekommen sind“, sagte Johannes Sieber, der Leiter des beruflichen Schulzentrums für Wirtschaft und Datenverarbeitung bei der Überreichung des Schildes durch Aksu und die Paten der Sparkasse Mainfranken. Die städtische Wirtschaftsschule ist eine Zweigstelle des Zentrums.

    Mucksmäuschenstill lauschten alle den Reden von Aksu, Stieber und Udo Winkler, ihrem Schulleiter. Dann kamen die Jugendlichen selbst zu Wort. Unter dem Motto ihres Projektes „Unsere Schule ist bunt, und das ist gut so“ zitierten sie Kurzgeschichten aus einem Wettbewerb im vergangenen Jahr. Der Titel? „Liebe für alle, Hass für keinen.“

    Broschüre für junge Flüchtlinge

    Der Textwettbewerb war eine von insgesamt zwölf Aktionen, welche sich die Projektleiterinnen Renate Ruß und Heidi Gerlinger auf dem Weg zur Zertifizierung hatten einfallen lassen, von Powerpointpräsentationen, über eine Infobroschüre für junge Flüchtlinge bis hin zum Anti-Gewalttraining. „Weitere“, versprach der Schulleiter, „werden folgen.“

    95 Prozent aller Schüler haben die Absichtserklärung unterschrieben. Wie wichtig ihnen das Anliegen ist, zeigt auch die Tatsache, dass nur sechs Schüler die Feier wegen Krankheit verpassten.

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