Die Leonhard-Frank-Gesellschaft feiert zwei Geburtstage: den 140. Geburtstag des Würzburger Dichters Leonhard Frank und den 40. Geburtstag der Leonhard-Frank-Gesellschaft. Die Feier findet am Montag, den 31. Oktober 2022, um 20 Uhr im Theater am Neunerplatz statt. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Leonhard Frank-Gesellschaft entnommen.
Mit mehren Preisen ausgezeichnet
Leonhard Frank, der aus einer armen Handwerkerfamilie stammte, wollte zunächst Maler werden, wandte sich dann jedoch der Schriftstellerei zu. Sein erster Roman "Die Räuberbande" spielt in Würzburg und wurde 1914 mit der Fontane-Preis ausgezeichnet. Den Kleist-Preis erhielt Frank 1920 für sein eindringliches pazifistisches Werk "Der Mensch ist gut".
Ende der 1920er Jahre zählte er zu den berühmtesten und geschätzten deutschen Schriftstellern. Als Pazifist und Sozialist musste er 1933 fliehen und lebte als Emigrant mit geringen Einnahmen in der Schweiz, in Paris und schließlich in den USA in Los Angeles und in New York. Abenteuerlich war Franks Flucht quer durch Frankreich, bedroht von der deutschen Besatzungsmacht.
Gespaltenes Verhältnis zur Stadt Würzburg
1950 musste er wie andere Emigranten erfahren, dass er unbekannt geworden ist und seine Romane nicht mehr die Nachfrage der Zwanzigerjahre hatten. Der Nachkriegsroman "Die Jünger Jesu" und die Aufführung von "Karl und Anna" stießen in Würzburg auf Ablehnung.
Dieses gespaltene Verhältnis wollte sich über Jahrzehnte nicht ändern. Deswegen wurde zum 100. Geburtstag Franks 1982 die Leonhard Frank-Gesellschaft gegründet, die es sich zum Ziel setzte, das Werk Franks weiter zu verbreiten, Forschung zum Dichter und seinen Texten zu fördern sowie Schriftsteller und Vereinigungen, die sich für Frieden, Demokratie und soziale Gerechtigkeit einsetzen, zu unterstützen.
Literarischer Rundgang vor der Feier
So hat die Leonhard Frank-Gesellschaft in ihrer Schriftenreihe viele Aspekte der Forschung um Leonhard Frank publiziert und die Erstellung einer wissenschaftlichen Biographie finanziell unterstützt. Vorträge und Veranstaltungen unterschiedlicher Art trugen dazu bei, die Erinnerung an Leonhard Frank hauptsächlich in Würzburg wach zu halten.
Um 18.30 startet am Vierröhrenbrunnen ein literarischer Rundgang auf Franks Spuren mit Hans Steidle. Im Theater am Neunerplatz geht es mit Gesprächen mit der ehemaligen Oberbürgermeisterin Pia Beckmann und der Schriftstellerin Ulrike Schäfer weiter. Außerdem liest Boris Wagner Texte von Leonhard Frank; Eva Tilly und Dirk Rumig begleiten den Abend mit Jazz-Musik.
Um vorherige Zusage unter anmeldung@leonhard-frank-gesellschaft.de oder Tel.: (0931) 572545 wird gebeten.