Komparse bei dem neuen Film des Würzburgers Christian Zübert sein? Da sagte Holger Klemm aus Heidingsfeld gleich zu. Er ist kein Neuling, war er doch auch bei dem Hollywood-Dreh zu „Die drei Musketiere“ an der Residenz dabei.
Wie kommt man an solche Anfragen? „Alle, die bei den Musketieren mitgespielt haben, sind bei einer Casting-Agentur gelistet. Und wenn dann ein Komparse für so einen Drehort wie Würzburg gesucht wird, dann wird man eben angefragt.“
Und welchen Auftritt hatte Klemm jetzt bei „Lommbock“? „Ich spielte einen Passanten, der durchs Bild läuft und telefoniert.“ Bei den Hollywood-Dreharbeiten hatte er gleich mehrere Auftritte. Da spielte er einen Mann der Kardinalsgarde und einen Gentleman, der über die Alte Mainbrücke schlenderte.
Auf jeden Fall ging es bei Züberts Dreharbeiten wesentlich lockerer zu, als vor sechs Jahren mit dem ganzen Hollywood-Team. Klemm plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen: „Wir drehten unter anderem in der Nähe der Lindleinsstraße in Grombühl. Es war alles viel familiärer und auch improvisierter. Wir mussten zwar die Handys mit einem Lommbock-Sticker abkleben, konnten uns aber am Set relativ frei bewegen.
Der Regisseur kam immer ganz entspannt in Badelatschen zum Dreh und hielt sich eher im Hintergrund.“ Auf die beiden Hauptdarsteller lässt der Komparse nichts kommen: „Moritz Bleibtreu und Lucas Gregorowicz waren sehr locker drauf. Aber wenn gedreht wurde, war keiner ansprechbar. Da waren die höchst professionell.“
Was ihm besonders auffiel, war, dass nirgendwo wirklich abgesperrt war, weder in der Grombühler Brücknerstraße, noch später am Heuchelhof. Die Sicherheitsleute hätten ständig irgendwelche Passanten zurückhalten müssen, die meist kein Verständnis für die Dreharbeiten hatten. „Es gab da eine Szene, die etwa zehn mal wiederholt werden musste. Die dauerte jeweils nur eine Minute. Und eine Regieassistentin musste einen älteren Mann zurück halten, weil der sonst einfach durchs Bild gelaufen wäre. Der hat danach noch Moritz Bleibtreu deswegen angepöbelt. Der war ziemlich fassungslos,“ erinnert sich der Heidingsfelder im Nachhinein selbst noch kopfschüttelnd.
Nach Grombühl ging es weiter an den Heuchelhof. Dort hielt die Pariser Straße her für einen Drogen-Deal mit Bleibtreu und Gregowicz und auch die Heuchelhofbrücke diente als Kulisse.
„Nach Abschluss der Dreharbeiten an dem Tag waren die Schauspieler dann echt unterhaltsam und gut drauf, und wir Komparsen konnten locker mit ihnen reden und auch Fotos machen“, sagt Klemm. Von Würzburg hätten die beiden laut eigener Aussage bisher nur Hotel und Drehorte gesehen. „Dabei habe ich ihnen so vorgeschwärmt von unserer schönen 'Provinz-Stadt'.“
Begeistert war der Würzburger vom netten Team am Filmset. „Die haben sich wirklich rührend um uns gekümmert.“ Ihm hatte es besonders eine leckere Lasagne als Verpflegung angetan.
In Würzburg endeten die Dreharbeiten am gestrigen Donnerstag. Nächster Drehort ist laut Aussagen eines Mitgliedes des Filmteams dann Marokko.