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WÜRZBURG: Lücken beim DSL auch in der Stadt

WÜRZBURG

Lücken beim DSL auch in der Stadt

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    Yvonne Ort aus Unterdürrbach ist erbost: „Wir sind Bewohner einer Universitätsstadt beziehungsweise eines Oberzentrums, und den Bewohnern fast eines kompletten Stadtteils steht gerade einmal Schmalspur-DSL zur Verfügung“, schreibt sie dieser Zeitung. Mittlerweile würden immer mehr junge Familien in den Stadtteil ziehen, die entweder wegen ihrer schulpflichtigen Kinder oder beruflich auf ein schnelleres DSL angewiesen seien. Die Telekom habe auf private Anfragen nur mitgeteilt, dass der nächste Breitband-Verteiler zu weit weg wäre. Sie habe kein Interesse, diese Situation bald zu ändern.

    Laut dem Breitbandatlas des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, der auf den Angaben der Kommunikations-Unternehmen vor Ort basiert, existieren Lücken in der Breitband-Versorgung im Hinteren Steinbachtal, in Teilen der Dürrbachau und dem Dürrbachtal. Die Verfügbarkeit von DSL liegt dort bei unter zwei Prozent.

    Bei der Telekom als Hauptanbieter des Breitbandnetzes kennt man das Dilemma: „In Würzburg haben wir zehn Knotenpunkte, von denen die DSL-Versorgung der Siedlungen ausgeht,” sagt Ernst Wirtl, Pressereferent der zuständigen Telekom Süd in Nürnberg. Im Umkreis von drei Kilometern um diese Punkte sei eine Versorgung mit 3000 bis 16 000 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) sichergestellt. Doch an der Peripherie dieser Kreise, vier bis fünf Kilometer vom Knotenpunkt entfernt, verringere sich die Geschwindigkeit stark. Und Unterdürrbach liegt an der Peripherie.

    Wo sich die DSL-Knotenpunkte befinden, sagt Wirtl nicht – „aus Sicherheitsgründen“. Die Versorgungslücken zu schließen, sei schwierig. Eine Aktiengeselschaft wie die Telekom müsse darauf achten, ob sich Investitionen ins Breitbandnetz rentieren.

    Andere Anbieter

    Andere Breitband-Anbieter, die auf dem Netz der Telekom aufsatteln. sind auch keine wirkliche Alternative. Laut Jens Wagner, Pressesprecher von ArcorDeutschland, habe sein Unternehmen zwar eigene Verteiler in der Stadt, muss aber für das letzte Stück zum Internet-Nutzer das Telekom-Kupferkabel nutzen. Arcor kann damit nur so schnelles DSL bieten, wie es das Telekom-Netz hergibt.

    Anders ist das bei KabelDeutschland. Das bietet sein DSL über Koaxialkabel an, derselben Verbindung, mit der das Fernsehen in die meisten Haushalte kommt. Laut Gisela Bauer, Sprecherin von KabelDeutschland Bayern, sind bei geringen Übertragungsverlusten Herunterlade-Geschwindigkeiten von bis zu 30 000 kbit/s möglich. „Würzburg ist sehr gut versorgt mit Fernsehkabeln. Wir haben 2006 dort, in Schweinfurt und Bad Kissingen massiv in unser Netz investiert”, sagt sie.

    Warum sind Kunden dann nicht in Scharen zu KabelDeutschland gewechselt? Bauer: „Weil noch viele Telekom-Verträge haben und bei einem Vertragswechsel nicht an uns denken.” Da, wo kein Kabelfernsehen verfügbar ist, prüft KabelDeutschland übrigens auch, ob eine Aufrüstung wirtschaftlich ist.

    Bei der Stadt Würzburg hält man das Breitbandproblem nicht für dramatisch. Laut Pressesprecher Ole Kruse habe es in den vergangenen Jahren nur zwei Anfragen von Gewerbetreibenden an die Wirtschaftsförderung gegeben, das Breitband-Angebot zu verbessern. Für ihn Indiz einer guten Abdeckung.

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