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WÜRZBURG: Luisengarten als Tagungs-Nische

WÜRZBURG

Luisengarten als Tagungs-Nische

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    Dass ein Chef gute und vertrauenswürdige Mitarbeiter in die Selbstständigkeit entlässt für eine neue Firma, wo er prozentual nicht mehr das Sagen hat, passiert nicht alle Tage. Doch Christoph Unckell vom Hotel Rebstock wollte es so. Die Rebstock Veranstaltungs- GmbH & Co KG übernimmt ab diesem Januar den Betrieb des traditionsreichen Saalbau Luisengarten am Friedrich-Ebert-Ring. Die Mehrheit in der Gesellschaft halten mit je 30 Prozent Joachim Reuß (40) und Holger Fehrer (32), beide bisherige Rebstock Mitarbeiter. Die restlichen 40 Prozent hält Christoph Unckell, der auch das Grundkapital beisteuerte. Er räumt ein, darüber nachgedacht zu haben, dass man besser alles selbst unter Kontrolle hat. Doch sein unternehmerischer Weg sei eigentlich, die Kontrolle an die Mitarbeiter abzugeben. Da wäre es falsch gewesen, den Mitarbeitern jetzt nicht selbst die Fäden in die Hand zu geben.

    Die evangelische Kirche hatte das Objekt im November komplett mit der Gaststätte an ein Nürnberger Investoren-Konsortium verkauft. Der Betrieb unter der Obhut der Kirche war defizitär, vor allem weil Nutzer aus dem Umfeld der Kirche zu nicht wirtschaftlichen Bedingungen die Räume belegen konnten. Deshalb hat sich die evangelische Kirche, die sich hier langfristig ein eigenes Veranstaltungszentrum erhoffte, schmerzlich trennen müssen.

    Im Hotel Rebstock, das durch eine eigene Catering-Firma schon gute Kontakte zum Luisengarten hatte, sah man beste Chancen einzusteigen, weil man auf diese Weise das eigene Angebot ideal erweitern kann. Mit Tagungskapazitäten zwischen 50 und 200 Personen bietet der Luisengarten ideale Voraussetzungen, weil das ein Nischenbereich im Würzburger Kongresswesen ist. Den Standort finden die Firmenchefs direkt an der Innenstadt in unmittelbarer Nähe der Residenz gelegen ideal, auch wenn die Parksituation Wünsche offen lässt. Der Residenzplatz ist aber nur fünf Fußminuten entfernt.

    Das Ganze ist für die drei Gesellschafter eher eine neue Herausforderung, als ein wirtschaftliches Abenteuer. Der Luisengarten war schon bisher gut angekommen. Schon für die ersten Monate zeichnet sich eine gute Belegung ab, „das lässt sich steigern“, sind die drei Initiatoren überzeugt. Vor allem, wenn jetzt Professionalität Einzug hält. Der „Rebstock“ wird sein Catering mit anbieten, lässt aber auch andere Anbieter zu, wenn jene bestimmte Standards von Sauberkeit und Niveau einhalten. Da möchte man sich vom Image her natürlich nichts kaputt machen lassen.

    Die beiden Chefs Joachim Reuß und Holger Fehrer sind begeistert von ihrer neuen Rolle und dem Vertrauen, das ihnen gegeben wurde. Beide sind „Rebstock“-Gewächse, Hotelfachleute und aktuell Bankett-Leiter. Das ist jetzt allerdings eine ganz neue Situation mit viel Eigenverantwortung. Sie wollen das erste Jahr als Beobachtungsphase nutzen, aber auch schon eigene Akzente setzen. Die werden vorwiegend im kulturellen Bereich in Kombination mit kulinarischen Genüssen liegen. Ein solches wäre am 31. März, wo Sportmoderator Waldemar Hartmann unter dem Thema „Born to be Waldi“ in einer Show Geschichten erzählt, „die er nicht im Fernsehen erzählen durfte“.

    Die neue Rebstock Veranstaltungs-GmbH & Co KG ist allerdings nicht Eigentümer des Saalbau Luisengarten, sondern Mieter mit einem vertrag für zunächst fünf Jahre. Eigentümer ist eine Nürnberger Investorengruppe, die schon mehrfach in die unterfränkische Gastronomie eingestiegen ist. Mit verkauft wurde von der evangelischen Kirche auch das Restaurant Luisengarten direkt am Ebert-Ring. Dieses hat aber nichts mit der Veranstaltungs-GmbH zu tun. Das Restaurant hat einen gesonderten Vertrag mit dem Eigentümer.

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