Lourdes, die Tochter der Queen of Pop, trägt eins, Fast-Top-Modell Maria Beckmann trägt eins, Sängerin Rihanna soll bald eins tragen – und dass Factory Girl Siena Miller keines trägt, liegt nur daran, dass die Schauspielerin umgezogen war, als Michael Pixis sie in London besuchen wollte. Der 17-jährige Gymnasiast aus Würzburg gestaltet T-Shirts mit Farbklecksen und dem gestickten Schriftzug „PIXIS“. „Auf die Idee hat mich ein Film gebracht“, erzählt er. Da hatte ein Künstler ein Bild aus Farbklecksen gestaltet – und das Werk für 60 000 Euro verkauft. Michael tat es ihm nach. „Einen Käufer gibt's leider nicht“, sagt er und lacht. Aber immerhin hängt das Bild im Wohnzimmer seines Elternhauses.
Weil ihm das Muster gefiel, applizierte Michael es auf ein T-Shirt. Das Ergebnis trug er im Würzburger Siebold-Gymnasium und seine Freunde waren begeistert. „Eine Freundin hat ein T-Shirt an Maria Beckmann weitergeleitet.“ Die Tochter der ehemaligen Oberbürgermeisterin machte damals bei „Germany's next Top-Model“ Furore. Michael legte eine Karte zu dem Geschenk. „Ich habe ihr geschrieben, dass ich mich freuen würde, wenn sie es trägt.“
Dass sein Präsent angekommen war, erfuhr der Schüler am 2. Mai aus der Main-Post. „Da war ein Bild von Maria Beckmann mit meinem T-Shirt drin.“ Wenig später orderte die Münchner Boutique „elephant's wedding“ 20 dieser Hemdchen.
Aber der Schüler wollte höher hinaus. „Was Madonna trägt, trägt die Welt“, sagte er sich und gestaltete Shirts für die Sängerin und ihre 13-jährige Tochter Lourdes, die bei Teenagern als Stil-Ikone gilt. „Ich habe mir viel Mühe gegeben“, erzählt Michael Pixis, „ich habe auch noch eine Box gebastelt und einen Brief geschrieben“. Darin stand, dass es ihm „eine Ehre wäre“, wenn Mutter und Tochter seine Shirts anziehen würden. Als der Gymnasiast im November nach London flog, hatte er die Geschenke im Gepäck und fuhr gleich zu Madonnas Adresse. Weil „Licht brannte und Stimmen zu hören waren“, ging er davon aus, „dass jemand daheim war“.
Michael Pixis war „total aufgeregt“, als er am Eingang stand und sich „die Überwachungskameras“ auf ihn richteten. „Ganz schnell“ stellte er die Box ab und ging weg. „Als ich mich zwei Schritte entfernt hatte, hörte ich, dass die Tür geöffnet wurde“, erzählt er, „aber ich traute mich nicht, mich umzudrehen“.
Wieder in Würzburg schaute der 17-Jährige täglich die Promi-Seiten im Internet durch. Am 26. Dezember entdeckte er neue Fotos von Lourdes – und darauf trug die 13-Jährige sein T-Shirt. Für den Schüler war das „das beste Weihnachtsgeschenk“ – schöner noch als der Fernseher, den er von den Eltern bekommen hatte.
Eigentlich wollte Michael bei seinem London-Besuch auch Siena Miller ein T-Shirt zukommen lassen. Aber das Haus der Schauspielerin „sah irgendwie schäbig aus und auf die Tür hatte jemand „Bitch“ gesprüht.“ Der Gymnasiast riskierte einen Blick durch den Briefschlitz. „Es waren zwar Möbel drin, aber es wirkte unbewohnt“. Also nahm er das Shirt wieder mit.
Nun hat er sich eine Karte für das Konzert von Rihanna in Frankfurt gekauft. „Sie ist der größte Pop-Star“, sagt er. Und deshalb soll sie ein Pixis-Shirt tragen. „Ich will versuchen, es in ihrem Hotel abzugeben.“
Bedankt haben sich weder Lourdes noch Madonna oder Maria Beckmann bei Michael Pixis. Aber das stört ihn nicht. „Es reicht mir, dass sie meine T-Shirts anziehen.“
Damit auch Otto Normalverbraucher Pixis T-Shirts kaufen kann, richtet der Schüler jetzt einen online-shop ein. Außerdem wird das Café Centrale in Würzburg sie anbieten. „Ich habe große Pläne“, sagt Michael Pixis, der nach dem Abitur Innenarchitektur studieren möchte, „wenn man was erreichen will, darf man nicht zu tief ansetzen“.