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Bergtheim: Mäc Härder in Bergtheim: "Wir haben nicht gegoogelt, wir haben überlegt"

Bergtheim

Mäc Härder in Bergtheim: "Wir haben nicht gegoogelt, wir haben überlegt"

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    Mac Härder im Bergtheimer Bürgerforum: Während des Corona-Lockdowns hat er sich allerlei Tricks mit den gehorteten Klopapierrollen angeeignet. 
    Mac Härder im Bergtheimer Bürgerforum: Während des Corona-Lockdowns hat er sich allerlei Tricks mit den gehorteten Klopapierrollen angeeignet.  Foto: Irene Konrad

    Ob früher alles besser gewesen ist als heute, darum ging es beim unterhaltsamen Abend mit Mäc Härder im Bergtheimer Bürgerforum. Mit seinem Soloprogramm "Wir haben nicht gegoogelt, wir haben überlegt" unterhielt das "Urgestein des fränkischen Kabaretts" aus Bamberg rund 60 Gäste.

    Eingeladen hatte der Partnerschaftsverein Bergtheim, der sich nicht nur um die Pflege der Gemeindepartnerschaft zwischen Bergtheim und Boutiers-St. Trojan im französischen Département Charente. Der Partnerschaftsverein hat sich auch die Pflege der Kultur auf die Fahnen geschrieben.

    Mäc Härder war schon einmal Gast des Partnerschaftsvereins. Die Bergtheimer hatten sich auf ihn gefreut. Wegen der Pandemie musste sein Auftritt schon zweimal verschoben werden und einen Kabarettabend in den Mai mit all seinen Festen und sommerlich-hellen Abenden zu legen, das erschien ein Wagnis. "Ich bin dem Vereinsvorsitzenden Wolfgang Dobler sehr dankbar", gestand Mäc Härder deshalb seinen Spaß am "einfach schönen Abend heute in Bergtheim".

    Sammelsurium witziger Lebenssituationen

    Dass das eineinhalbstündige Programm auch dem Publikum gefallen hat, zeigte sich nicht nur am großen Applaus, dem vielen Gelächter und den spontanen Einwürfen aus dem Raum. Mäc Härder spielte mit den Gästen und hielt sie in seinem Bann. Immer wieder zog er einzelne Zuschauerinnen und Zuschauer bei seinen Kalauern mit ein. Wohl jeder konnte sich im Sammelsurium witzig erzählter Situationen des Lebens wiederfinden.

    Kunterbunt war der Kabarettabend. Das zeigte schon die Kleidung des Bühnenakteurs. Vor der Pause trat er in einem royalblauen Glitzeranzug auf, nach der Pause erinnerte das gewagte Muster seines Anzugs an die Zeiten, als es im Fernsehen noch keine 24-Stunden-Unterhaltungen gab, sondern in der Nacht nur Sendeschluss-Bilder zu sehen waren.

    Dass auch früher ganze Generation von Werbetexten geprägt wurden, bewiesen etliche Werbesprüche der 70-er Jahre, die das Publikum in Bergtheim nach wenigen Stichworten des Kabarettisten locker vervollständigen konnten. "Das war spitze", sprang Mäc Härder dazu in die Luft wie einst Hans Rosenthal bei Dalli-Dalli.

    Jongleur mit Medizinball, Apfel und rohem Ei

    Das Jonglieren baute Mäc Härder immer wieder in sein Programm ein. Diese Kunst hat der Bamberger vollendet, indem er gleichzeitig einen Medizinball, einen Apfel und ein rohes Ei in der Luft hielt. Mit Erinnerungen an seine Kindheit mit rigorosen Oberschwestern in Krankenhäusern oder gelben Telefonzellen kam Mäc Härder bei der "Silbergeneration" im Publikum an. Der "bunte Vogel" erläuterte aber auch den Sinn männlicher und weiblicher Passwörter und erklärte anschaulich, wann "ein Mann ein richtiger Mann ist".

    Ins fränkisch-freche Programm eingebaut waren Marotten nerviger Rentner, das neue Neun-Euro-Monatsticket oder ein Blick in die tiefen Abgründe der fränkischen Seele. Ein Franke werde nämlich erst dann gesprächig, wenn er seinen Unmut äußern will. Und der geforderte Abstand von 1,5 Metern in Corona-Zeiten sei komisch gewesen. Gewöhnlich hält ein Franke nämlich fünf Meter Abstand zu seinem Nächsten.

    Der gelungene Abend in Bergtheim lag auch am Rahmenprogramm und der netten Bewirtung. Während der Bühnenshow hielten viele der Kabarettfreunde stimmig zum fränkischen Abend ein Glas Frankenwein in den Händen. Einziger Wermutstropfen: die Besucherzahl. "Wir hätten uns über mehr Interessierte an diesem tollen Abend mit Mäc Härder gefreut", gestand Vereinsvorsitzender Wolfgang Dobler.

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