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KÜRNACH: Maibaum-Doppel in Kürnach

KÜRNACH

Maibaum-Doppel in Kürnach

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    Tanz um dem Maibaum: Die Volkstanzgruppe Kürnach lässt einen Brauch, der im Jahr 2004 wieder eingeführt wurde, auch bei der Aufstellung des Baumes am Pfarrzentrum weiterleben.
    Tanz um dem Maibaum: Die Volkstanzgruppe Kürnach lässt einen Brauch, der im Jahr 2004 wieder eingeführt wurde, auch bei der Aufstellung des Baumes am Pfarrzentrum weiterleben. Foto: Fotos (3): Guido Chuleck

    Normalerweise genügt pro Ort ein Maibaum. Der wird in der Regel vom Bauhof im Gemeindewald geschlagen und von der hiesigen Feuerwehr unter großem Hallo der Bürger aufgestellt wird. Heuer ist das im 4400-Seelen-Dorf Kürnach anders. Wegen der Bauarbeiten in der Ortsmitte und der Sperrung der Hauptstraße wird der Verkehr schon seit Wochen über den Kirchberg umgeleitet – seit vielen Jahren der traditionelle Standort für den Maibaum. Daran wollte man nicht rütteln. Also stellte die Feuerwehr dort auch heuer einen frisch geschlagenen Baum mit Hilfe eines Krans auf. Ebenso traditionell, nicht nur in Kürnach, musste der Baum eine „Maie“, also eine Birke sein, die als „Maibaum“ den Beginn des Frühlings und damit der wärmeren Jahreszeit symbolisiert, sagte Bürgermeister Thomas Eberth bei der feierlichen Aufstellung am Donnerstagnachmittag. Aber weil es sich zwischen fahrenden Autos nicht gut feiern lässt, waren die Kürnacher schlau und stellten am Pfarrzentrum oberhalb des Kirchberges einen zweiten, sehr viel kleineren Maibaum auf – eine arg magere Birke, in einer Tonne montiert und mit einem massiven Metallstab gesichert.

    „Dieser Baum ist nirgendwo geklaut worden.“

    Der Bürgermeister nahm denn auch gleich einem „bösen Gerücht“ den Wind aus den Segeln: „Dieser Baum ist nirgendwo geklaut worden.“ Vielmehr bezeichnete Eberth ihn als „Feierbaum“. Um ihn konnten die Kürnacher auch heute tanzen. Seit 2004 ist das wieder Tradition in Kürnach. Seinerzeit hatten acht Paare um den Baum getanzt, Anlass war die 1225-Jahr-Feier der Gemeinde.

    Die eigentliche Tradition des Maibaumaufstellens gibt es etwa seit dem 13. Jahrhundert. In vielen Orten Oberbayerns etwa werden Vereinstafeln oder Hinweise auf örtliche Geschäfte am Maibaum angebracht, was wegen des Aufwandes in Kürnach schon lange nicht mehr der Fall ist.

    Den Anfang der Kürnacher Feier am Feierbaum übernahm das Jugendblasorchester unter der Leitung von Wolfgang Heinrich. Damit war der Boden geebnet für die Kindertanzgruppe der Grundschule, die unter der Leitung der Konrektorin Katrin Borgmann Volkstänze zeigte, die von Claudia und Ottmar Schömig sowie Werner Bauer und Veronika Zimmermann von der Volkstanzgruppe Kürnach einstudiert worden waren. Der Tanz „Schwarzer Peter“, ein „Stampfer“ und eine „Jagd“ zur Melodie von „Ein Jäger aus Kurpfalz“ begeisterten die Zuschauer so sehr, dass die Kinder als Zugabe den „Siebenschritt“ tanzten. Auch die Volkstanzgruppe kam ohne Zugabe nicht vom Maibaum, um den beide Gruppen tanzten, weg. Nach dem Tanz „Gergla“ und einer Kreuzpolka sowie dem aus der Schweiz stammenden Seppl–Tanz tanzten die Erwachsenen die allseits beliebte Sternpolka. Die Musik zu den Tänzen lieferten die „Körnier Ruckser“ unter der Leitung von Burkhard Schmitt. Der Frauenchor „Viva la Musica“, geleitet von Angelika Heinlein, wurde ebenfalls erst mit einer Zugabe von den Zuhörern entlassen.

    Den 1. Mai feierten die Kürnacher mit einer Kirchenparade und einem Gottesdienst mit anschließendem Weißwurstfrühstück. An beiden Tagen waren die Kürnacher und ihre Gäste gut beraten, sich etwas dicker anzuziehen. Auch wenn es nicht regnete, so war doch alles andere als frühlingshaft mild – daran konnten auch das Kürnacher MaibaumDoppel nichts ändern.

    Berichte von weiteren Maifeiern im Landkreis veröffentlichen wir in den nächsten Tagen.

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